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Nördlinger Ries zählt zu wichtigsten Geo-Stätten der Welt

Die International Union of Geological Sciences führt eine Liste mit den bedeutsamsten geologischen Orten der Erde. Dazu gehört nun auch eine Kraterlandschaft im Norden Bayerisch-Schwabens.

Der Vesuv in Italien, das Tote Meer in Israel und Jordanien und neuerdings auch das Nördlinger Ries – all diese Orte stehen auf der Liste der bedeutendsten geologischen Stätten der Erde. Darin aufgenommen hat das Nördlinger Ries – einen der weltweit am besten erhaltenen Asteroidenkrater – die International Union of Geological Sciences. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) überreichte die Auszeichnung nach Angaben seiner Pressestelle am Mittwoch im nordschwäbischen Mönchsdeggingen.

Das Nördlinger Ries entstand vor 15 Millionen Jahren, als ein etwa einen Kilometer großer Asteroid mit einer Geschwindigkeit von über 70.000 Kilometern pro Stunde auf die Erde schlug. Der Ries-Krater hat einen Durchmessern von 25 Kilometern. Benannt ist die Gegend nach der Stadt Nördlingen, die sich im Westen des fast kreisrunden Einschlagbeckens befindet.

Das Ries ist laut Umweltministerium die zweite bayerische geologische Stätte in der weltweiten Top-Liste der geologischen Naturdenkmäler. 2022 waren demnach bereits die Solnhofer Plattenkalke in der Nähe von Eichstätt als Fundort des Urvogels Archaeopteryx in die Kollektion aufgenommen worden. Das Ries sei in der Vergangenheit bereits als Nationales Geotop und als Unesco-Global-Geopark ausgezeichnet worden, hieß es weiter. Regelmäßig diene der Krater als Trainingsgelände für Astronauten der Weltraumorganisationen NASA und ESA.

Umweltminister Glauber sagte: “Mit der neuen Auszeichnung rückt der Rieskrater in die Weltspitze der geologisch wichtigsten Orte auf.” Die Gegend sei seit jeher eine touristische Attraktion. “Zahlreiche Akteure machen mit ihren Informations- und Bildungsangeboten die Entstehung und die außergewöhnliche Geologie des Nördlinger Rieses erlebbar. Bei der Auszeichnung wurde die exzellente geotouristische Erschließung ausdrücklich erwähnt.” Glauber dankte allen, die sich in dieser Hinsicht engagierten.

Der erste Vorsitzende des Geoparks Ries und Landrat des Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle, ergänzte, mit der Auszeichnung gehe eine große Verantwortung einher. “Es liegt an uns, dieses einmalige erdgeschichtliche Erbe zu bewahren und den internationalen, wissenschaftlichen Stellenwert sowie eine nachhaltige touristische Entwicklung der Region weiter zu fördern.”