Der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern, Nikolaus Voss, hat die Schulen im Nordosten ermuntert, sich am bundesweiten Anne-Frank-Aktionstag am 12. Juni zu beteiligen. „Die letzten Monate zeigen uns, dass der Einsatz gegen Antisemitismus weiterhin Priorität in unserer demokratischen Gesellschaft haben muss“, sagte Voss laut einer Mitteilung des Schweriner Bildungsministeriums vom Mittwoch. Dazu gehöre auch die Aufklärungsarbeit an Schulen. Der Anne-Frank-Tag sei „eine hervorragende Möglichkeit, sich kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen“.
Die durch ihr Tagebuch bekannt gewordene deutsche Jüdin Anne Frank kam am 12. Juni 1929 zur Welt. Anlässlich ihres Geburtstages veranstaltet das Anne-Frank-Zentrum in Berlin gemeinsam mit Schulen einen bundesweiten Aktionstag, um ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus zu setzen. Der Aktionstag 2024 stehe unter dem Motto „Der Geschichte auf der Spur“ und sei ein Aufruf, sich mit der nationalsozialistischen Lokalgeschichte auseinanderzusetzen, hieß es.
Im Rahmen des Aktionstags erinnern Schulen an Anne Frank und die Verbrechen der Nationalsozialisten. Das Anne-Frank-Zentrum unterstützt die teilnehmenden Schulen laut Mitteilung mit kostenlosen Lernmaterialien. Außerdem können die Schulen zusätzliche Materialpakete für ihre Klassen erwerben. Die Pakete sollen unter anderem den Lehrkräften dabei helfen, lokalhistorische Projekte für die eigene Schule zu entwickeln und umzusetzen.
Anne Frank wurde als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. 1933 flüchtete ihre Familie vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Von 1942 bis 1944 versteckten sie sich dort in einem Hinterhaus, bis sie verraten und deportiert wurden. 1945 starb Anne Frank im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen.