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Niemöller-Stiftung und Bonhoeffer-Verein vereinigt

Die Martin-Niemöller-Stiftung in Wiesbaden und der Dietrich-Bonhoeffer-Verein in Voerde am Niederrhein haben sich zusammengeschlossen. Nach getrennten Mitgliederversammlungen sei die Vereinigung der beiden Institutionen zum neuen Verein „Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e.V.“ beschlossen worden, teilte dieser nach der Gründungsversammlung am Sonntag in Eisenach mit. Sitz des Vereins werde Wiesbaden sein.

Zum ehrenamtlichen Vorsitzenden gewählt wurde Uwe-Karsten Plisch, Referent für Theologie, Hochschule und Genderpolitik beim Verband der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland in Berlin und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Stellvertretende Vorsitzende sind Michael Karg als bisheriger Vorsitzender der Niemöller-Stiftung und Reinhard Müller als bisheriger Vorsitzender des Bonhoeffer-Vereins.

Als erste öffentliche Erklärung habe der Verein einen „Eisenacher Appell für einen Weihnachtsfrieden“ in der Ukraine vom 24. Dezember 2024 bis zum 7. Januar 2025 beschlossen. Der Appell richte sich an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Im Ukraine-Krieg kämpfen und leiden Christen auf beiden Seiten“, und auf beiden Seiten plädierten christliche Kirchenvertreter und Politiker „für eine fortgesetzte Gewaltpolitik“, erklärte das Vorstandsmitglied Gerd Bauz dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine Feuerpause könne Reflexion ermöglichen und Raum schaffen, „um die Konflikte fair beizulegen“.

Stiftung und Verein hätten schon früher gut zusammengearbeitet und wollten nun den Aufwand für zwei Vereine sparen, sagte Bauz. Der neue Verein werde unter anderem die jährlich erscheinende Zeitschrift „Verantwortung“ herausgeben, den „Julius-Rumpf-Preis“ für Zivilcourage alle zwei Jahre vergeben und die Trägerschaft des „Lernortes Garnisonkirche“ im Kunst- und Kulturhaus Rechenzentrum in Potsdam fortsetzen.

Die erste Tagung zum Thema „friedenstüchtig werden“ sei vom 7. bis 9. März 2025 im Augustinerkloster in Erfurt geplant. Bauz nannte das theologische Denken und Handeln der evangelischen Pfarrer und Mitglieder der Bekennenden Kirche in der NS-Zeit, Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) und Martin Niemöller (1892-1984), ein Vorbild für die heutige Zeit.