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Niedersachsen will Arbeitskräfte aus Vietnam anwerben

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) möchte Arbeitskräfte aus Vietnam in das Bundesland holen. Seine Regierung werde gemeinsam mit den Kammern und Unternehmensverbänden ein Programm entwickeln, mit dem Vietnamesinnen und Vietnamesen eine Sprachförderung in ihrer Heimat und dann eine qualifizierte Ausbildung in Niedersachsen absolvieren könnten, sagte Weil am Samstag zum Ende einer Vietnam-Reise. Er war mit einer 50-köpfigen Delegation aus Landtagsabgeordneten, Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Wissenschaftlern fünf Tage lang in dem asiatischen Land unterwegs.

Gespräche mit vietnamesischen Politikern, Leitern von Sprachschulen sowie von Fachkräfteagenturen hätten ergeben, dass viele Menschen in Vietnam bereit seien, in Deutschland zu arbeiten, sagte der Ministerpräsident. „In diesem für uns besonders wichtigen Bereich sind meine Erwartungen an die Reise nach Vietnam deutlich übertroffen worden.“

Weil betonte, die aufnehmenden Unternehmen müssten ihren Teil zur Integration der Menschen beitragen. Das könne etwa in Form von berufsbegleitender Sprachförderung geschehen. Bewährt hätten sich auch Patenprogramme, bei denen Kolleginnen und Kollegen den Neuankömmlingen hilfreich zur Seite stünden.

Im Gegenzug versprach Weil nach eigenen Worten dem Vizevorsitzenden des vietnamesischen Volkskomitees, dem Land Fachleute im Kampf gegen das Hochwasser zu vermitteln. Vietnam gehöre zu den 20 weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern und leide vor allem unter Starkregenereignissen und dem Anstieg des Meerespiegels.