Reporter ohne Grenzen (ROG) hat sich besorgt über eine hohe Anzahl von Angriffen auf Journalisten in Deutschland in den ersten vier Wochen des Jahres gezeigt. Bereits nach Ablauf des ersten Monats des Jahres würden neun Hinweise auf gewaltsame Übergriffe geprüft, teilte die Organisation am Donnerstag in Berlin mit.
Der bislang brutalste Übergriff in diesem Jahr wurde demnach am 24. Januar in Leipzig registriert. Dort sollen nach einer Pro-Palästina-Demonstration drei Unbekannte einen Videojournalisten und seinen Begleiter so schwer verletzt haben, dass diese mit Prellungen und Verletzungen am Kopf in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. Die Polizei ermittle wegen gefährlicher Körperverletzung.
Die Vorstandssprecherin von Reporter ohne Grenzen, Katja Gloger, betonte, es zeige sich erneut, „was die zunehmende Hetze gegenüber Medienschaffenden auslösen kann – nämlich auch mehr Gewalt“. Sie warnte davor, sich daran zu gewöhnen. Gewalt gegen Medienschaffende sei inakzeptabel.
Drei dokumentierte Übergriffe auf Journalisten kamen den Angaben zufolge aus der rechten Szene, zwei weitere ereigneten sich am Rande von Pro-Palästina-Demonstrationen. Weitere Angriffe gab es bei einem Bauernprotest am 8. Januar in Südbrandenburg sowie am 15. Januar bei einer Aktion der „Letzten Generation“ in Halle. Am 23. Januar riss in Brandenburg im Flieth-Stegelitzer Ortsteil Afrika (Kreis Uckermark) ein Anwohner den Kameramann eines RBB-Teams zu Boden und drohte mit weiterer Gewalt.