Seit 1971 wird der Vogel des Jahres gekürt, um auf die Gefährdung von Arten und Lebensräumen hinzuweisen. Nun dürfen Naturfreunde wieder abstimmen. Das Rennen könnte etwa der “Zimmermann des Waldes” machen.
Deutschland sucht einen neuen Vogel des Jahres. Tierfreunde können bei der öffentlichen Wahl zwischen fünf von Experten vorsortierten Arten entscheiden. Das teilten am Montag der bayerische Umweltschutzverband LBV und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) im fränkischen Hilpoltstein und in Berlin mit. Votiert werden kann demnach für Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule. Die Abstimmung auf www.vogeldesjahres.de läuft von Dienstag, 3. September, 9 Uhr, bis 10. Oktober, 11 Uhr. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben.
Der Hausrotschwanz ist als Insektenfresser vom Rückgang der Sechsbeiner durch intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen, wie es heißt. Außerdem vertrete er die Gruppe der Gebäudebrüter. Diese hätten es durch Sanierungen immer schwerer, Brutstätten in Nischen und unter Giebeln zu finden.
Der Kranich sei ein spektakulärer Kandidat. “Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele, die jedes Jahr viele Menschen anlocken und faszinieren.” Der Kranich brauche Feuchtgebiete zur Rast und Brut; solche Areale zu erhalten, diene auch dem Klimaschutz.
Der Schwarzspecht bewohnt den Naturschützern zufolge am liebsten Mischwälder mit alten Bäumen. “Er ist der größte heimische Specht und sein Gefieder ist bis auf einen tiefroten Mittelscheitel komplett schwarz.” Der Schwarzspecht sei der “Zimmermann des Waldes”, denn seine Höhlen würden von rund 60 “Nachmietern” genutzt, etwa von Fledermäusen.
Der Schwarzstorch ist viel seltener zu sehen als sein weißer Namensvetter, wie es weiter heißt. “Auch er hat lange rote Beine und einen langen Schnabel. Doch sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich-violettem Metallglanz.” Der Schwarzstorch lebe zurückgezogen in feuchten Wäldern.
Die Waldohreule trage keinen ganz korrekten Namen, so die Umweltschützer. “Ihre ‘Ohren’ sind keine, sondern Federpuschel, die nicht zum Hören dienen.” Die Waldohreule lebe in Wäldern mit offenen Flächen in der Nähe, wo sie Mäuse jage. Sie niste gern in alten Krähennestern.