In Magdeburg ist am Sonntag die neu erbaute Synagoge eröffnet worden. An der Feierstunde nahmen unter anderem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, teil. Haseloff sprach von einem Tag der Zuversicht, der Freude und der Hoffnung: „Der Neubau der Synagoge steht für ein friedliches Miteinander und für Pluralismus.“
Mit dem Neubau bekenne sich die Synagogen-Gemeinde zu einer langfristigen Zukunft in Magdeburg und Sachsen-Anhalt, sagte der Regierungschef. Jüdisches Leben werde wieder deutlich sichtbarer und erlebbar.
Zentralrats-Präsident Schuster sagte, die Gemeinde sei in den 1990er Jahren durch Zuwanderer aus Osteuropa wieder deutlich angewachsen. „Jüdisches Leben in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte, die vor allem dem Mut jüdischer Zuwanderer zu verdanken ist“, sagte Schuster.
Die neue Synagoge verfügt über 120 Sitzplätze, einen Gemeindesaal sowie über eine Mikwe, also ein Ritualbad. Gebrannte Tonsteine an der Außenfassade des Synagogenraums sollen die Klagemauer in Jerusalem symbolisieren. Darüber steht in hebräischer Schrift ein Zitat aus der hebräischen Bibel: „Denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt werden.“
Der Neubau steht wenige hundert Meter von dem alten Gotteshaus entfernt, das 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Das Gebäude hat nach Angaben der Gemeinde rund 7,6 Millionen Euro gekostet. Das Land Sachsen-Anhalt fördert den Neubau mit einem Zuschuss von 2,8 Millionen Euro, der aufgrund gestiegener Kosten aufgestockt wurde.