Artikel teilen:

Neue Serien im Juni in Mediatheken und bei Streamingdiensten

In “The Boys 4” greift ein größenwahnsinniger Superheld nach der Macht in den USA. Die “Star Wars”-Serie “The Acolyte” blickt in die Zeit vor dem Aufstieg des Imperiums. Und Jake Gyllenhaal gerät als Ermittler selbst unter Mordverdacht.

“Rom, Griechenland – alle Demokratien sind gescheitert. Weil die Menschen so scheißdumm sind”, heißt es im Trailer zur vierten Staffel der Serie , die ab 13. Juni bei Amazon Prime startet. Wie in “Civil War” (aktuell im Kino) wird auch hier die Furcht vor dem Zusammenbruch des politischen US-Systems beschworen. Um das zu bewerkstelligen, muss der Antagonist Homelander (Antony Starr) nur einen Anlass inszenieren, der dann die Massen verleitet, die Demokratie zu kippen.

Nachdem am Ende von Staffel 2 die Ambitionen des größenwahnsinnigen Superhelden vereitelt wurden, hat Homelander in Staffel 3 wieder Fahrt aufgenommen und setzt jetzt alles daran, sich zum neuen “Caesar” aufzuschwingen. In dem Jahr, in dem in den USA das Gespenst einer erneuten Amtszeit für Ex-Präsident Donald Trump umgeht, gibt sich die Comic-Verfilmung offensiv bissig-politisch.

Die Sorge um die Stabilität der Demokratie findet auch in einer neuen Serie aus dem “Star Wars”-Universum ihren Niederschlag: spielt einige Jahrzehnte vor Episode I der “Star Wars”-Saga. Die galaktische Republik ist hier zwar noch intakt, doch der finstere Machtapparat setzt sich schon in Bewegung, um die freiheitliche Ordnung zu untergraben. Ein Jedi-Meister und seine ehemalige Schülerin ermitteln in einer Mordserie, bei der Jedis getötet werden – und die dunkle Seite der Macht erstarkt.

In der Fantasy-Serie , der Vorgeschichte von “Game of Thrones”, kann von einer Republik nicht die Rede sein. Die Serie spielt in feudalen Zeiten, in der mächtige Sippen um die Vorherrschaft kämpfen. Am 16. Juni startet die zweite Staffel des üppigen Epos bei Sky/Wow. Innerhalb des Targaryen-Clans artet der Kampf um die Nachfolge auf dem Eisernen Thron von Westeros weiter aus. Zwar hatte der verstorbene König Visery seine Tochter Rhaenyra zur Erbin ernannt; doch dessen zweite Ehefrau beansprucht nun den Thron für ihren Sohn Aegon. Der Konflikt zwischen beiden Parteien nimmt dabei immer blutigere Ausmaße an. Und ja, natürlich gibt es auch reichlich Drachen.

Doch auch ohne die Kampfkraft mythischer Fabelwesen lässt sich innerhalb gesellschaftlicher Eliten meucheln und intrigieren. Etwa in der Miniserie (ab 14. Juni bei Apple TV+), einer Neuverfilmung des gleichnamigen Romans, den Alan J. Pakula schon im Jahr 1990 fürs Kino adaptierte. Showrunner David E. Kelley könnte das epischere Serienformat nun nützen, um über die “Whodunit”-Spannung hinaus der Kritik am US-Justizsystem mehr Raum zu geben.

Es geht um einen Juristen (Jake Gyllenhaal), der als rechte Hand des Staatsanwalts im Fall einer ermordeten Kollegin ermittelt, mit der sowohl er als auch sein Vorgesetzter Sex-Affären hatten. Zunächst glaubt er, seine Verwicklungen mit der Toten unter den Tisch kehren zu können. Doch ein Gegenkandidat bei der Wahl um das Amt des Staatsanwalts sucht nach dunklen Flecken in der Vita des Amtsinhabers oder seiner Teammitglieder. Und so findet sich der Anklagevertreter plötzlich selbst auf der Anklagebank wider.

Ums Intrigieren in der deutschen Politik geht es in der Serie (ab 14.6. in der ARD-Mediathek). Im Zentrum steht der Lobbyismus in Berlin, repräsentiert von Nilam Farooq und Helgi Schmid als Interessensvertreter unterschiedlicher Lager, die miteinander um Einfluss konkurrieren. “Neben vielen persönlichen und emotionalen Verstrickungen werden vor allem aktuelle Themen verarbeitet: Braunkohleabbau, KI, Klimawandel oder Pflegeroboter”, heißt es in der Presseankündigung.

Zu den interessantesten Serien-Neustarts im Juni gehört die Serie (bei Netflix). Verantwortlicher Showrunner ist der afrobritische Musiker und Filmemacher Andrew Onwubolu alias Rapman, der auf Youtube bekannt wurde und 2019 mit seinem autobiografischen Krimidrama “Blue Story” debütierte. Auch die Serie kreist um Figuren aus der schwarzen Community in London. Die Hauptfigur ist ein junger Mann, in dessen Leben alles bestens läuft, bis er aus heiterem Himmel übernatürliche Fähigkeiten an sich entdeckt und dabei auch erfährt, dass seine Liebste bald sterben wird. Fortan setzt er alles daran, diese Zukunft zu verhindern. Dafür ist er aber auf die Hilfe anderer Afrobriten aus Südlondon angewiesen, die ebenfalls übernatürliche Talente entwickelt haben.

Nachdem bereits Netflix mit “Halston” und AppleTV+ mit “The New Look” Serien über Ikonen der Modewelt produziert haben, zieht nun auch Disney+ mit einer Serie über Karl Lagerfeld nach: handelt vom Aufstieg des Modedesigners in den 1970er-Jahren und taucht in eine Welt “zwischen Glamour und Konflikten großer Egos, ausschweifenden Partys und destruktiven Leidenschaften” ein. Die Titelrolle verkörpert Daniel Brühl.

– 4. Juni: Bangla (zdf_neo) / Star Wars – The Acolyte (Disney+)

– 6. Juni: Das Haus am Hang (Arte-Mediathek) / Sweet Tooth – Staffel 3 (Netflix)

– 7. Juni: Becoming Karl Lagerfeld (Disney+)

– 13. Juni: The Boys – Staffel 4 (Amazon Prime)

– 14. Juni: Aus Mangel an Beweisen (AppleTV+)

– 16. Juni: House of the Dragon – Staffel 2 (Sky/Wow)

– 21. Juni: Clans (Netflix)

– 26. Juni: Land of Women (AppleTV+)

– 28. Juni: WondLa (AppleTV+)

– 29. Juni: The Responder – Staffel 2 (MagentaTV)

– Noch ohne festen Termin: Supacell (Netflix)