Bei der nächsten Sitzung des Unesco-Welterbekomitees im Jahr 2024 soll auch über die Nominierung des Residenzensembles Schwerin entschieden werden. Die Anlage am Ufer des Schweriner Sees zeuge von der letzten Blüte höfischer Kultur und Schlossbaukunst im Europa des 19. Jahrhunderts, teilte die Deutsche Unesco-Kommission am Sonntag mit. Wo und wann die Veranstaltung im nächsten Jahr stattfindet, steht noch nicht fest. Die aktuelle Tagung fand im saudischen Riad statt.
Vorgeschlagen wurden demnach auch die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in Großbritannien, den USA und Deutschland. Gemeinsam mit dem 2015 ausgezeichneten Christiansfeld in Dänemark sollen sie zu einer grenzüberschreitenden Welterbestätte zusammengeführt werden. Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine der ältesten evangelischen Freikirchen in Deutschland, die früh in der Mission aktiv war und heute weltweit rund 1,2 Millionen Mitglieder hat. Die sächsische Stadt Herrnhut ist Gründungsort.
Bei der 45. Sitzung des Unesco-Welterbekomitees in Saudi-Arabien waren 42 neue Welterbestätten gekürt worden. Darunter sind die Altstadt von Jericho und das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Erfurt. Weltweit tragen 1.199 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern den Unesco-Titel. 56 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 52 Welterbestätten.
Das Welterbekomitee setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Es entscheidet in der Regel jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit dem Erhaltungszustand eingeschriebener Stätten.