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“Neue Generation” blockiert Springer-Druckerei

Aktivisten haben eine Berliner Druckerei blockiert, um die Auslieferung von Springer-Zeitungen zu stoppen – der DJV warnt vor Angriff auf die Pressefreiheit.

Aktivisten haben in Berlin-Spandau eine Druckerei blockiert (Symbolbild)
Aktivisten haben in Berlin-Spandau eine Druckerei blockiert (Symbolbild)Imago / Chromorange

Aktivisten der Initiative „Neue Generation“ haben in Berlin-Spandau mit der Blockade einer Druckerei versucht, die Auslieferung von Zeitungen des Springer-Verlages zu verhindern. Wie die Polizei mitteilte, waren daran rund 30 Personen beteiligt. Knapp 100 Polizisten hätten die illegale Aktion am Brunsbütteler Damm verhindert.

Die Nachfolger der Klima-Initiative „Letzte Generation“ starteten die Blockade-Aktion nach eigenen Angaben gegen 22 Uhr. Ziel sei es gewesen, an den Ein- und Ausfahrten des Axel-Springer-Druckhauses die pünktliche Auslieferung mehrerer Presseerzeugnisse des Verlags, darunter Bild, B.Z. und Die Welt, zu verhindern, hieß es in einer Pressemitteilung auf der Internetseite der Initiative.

„Neue Generation“: Bild spaltet und gefährdet die Demokratie

Zur Begründung hieß es, der Springer-Verlag mache „Politik für die Rechten und Reichen“. „Insbesondere die Bild spaltet die Gesellschaft und gefährdet dadurch aktiv unsere Demokratie“, erkärte Emma Dorow, eine der Demonstrantinnen. Die Bild-Zeitung sei „keine Zeitung, sondern Machtinstrument der Autokraten und Faschisten“, hieß es.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) verurteilte die Aktion. Bundesvorsitzender Mika Beuster erklärte, „die Presse muss tabu sein für Aktivisten“: „Wer Zeitungen am pünktlichen Erscheinen hindern will, greift das in der Verfassung verbriefte Grundrecht der Pressefreiheit an.“ Bereits vor einigen Tagen hätten propalästinensische Demonstranten in Frankfurt am Main den Eingangsbereich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zeitweise besetzt.