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Studiengang “Jüdische Soziale Arbeit” – Würdigung im Landtag

An der Fachhochschule Erfurt gibt es den bundesweit einzigartigen Studiengang “Jüdische Soziale Arbeit”. Er soll fachliche Qualifikation mit jüdischer Geschichte verbinden. Das wird jetzt im Thüringer Landtag gewürdigt.

Im Thüringer Landtag wird an diesem Donnerstag der deutschlandweit einmalige Bachelor-Studiengang “Jüdische Soziale Arbeit” gewürdigt. Er schließe nicht nur eine akademische Lücke in der deutschen Bildungslandschaft, erklärte Landtagspräsident Thadäus König. “Die ihn tragenden Institutionen setzen damit auch ein starkes Signal, dass jüdisches Leben und die Belange jüdischer Menschen fest zu Deutschland und Thüringen gehören.” Im Landtag findet am Abend eine Feierstunde für die neuen Studienanfänger statt, an der auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, teilnimmt.

Der Studiengang an der Fachhochschule Erfurt verbinde fachliche Qualifikation in der Sozialen Arbeit mit Wissen über jüdische Geschichte, Religion und Kultur, so König. “In der Sozialen Arbeit stellen sich dabei besondere Anforderungen. Viele ältere jüdische Menschen in Deutschland tragen noch persönliche Erinnerungen an die Schrecken der Schoah oder an Diskriminierung und Ausgrenzung.” Sie bräuchten im Alltag nicht nur Unterstützung, sondern auch Sensibilität und Verständnis für ihre Erfahrungen.

Der berufsbegleitende Bachelor-Studiengang “Jüdische Soziale Arbeit” wird gemeinsam von der Fachhochschule Erfurt und der Hochschule für Jüdische Studie Heidelberg in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland angeboten. Er dauert sieben Semester.