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MV: Mehr Hilfe für Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien

Mecklenburg-Vorpommern will Kindern aus psychisch oder suchtbelasteten Familien künftig besser helfen. Mit dem Projekt „KipsFam“ nehme das Sozialministerium die betroffenen Kinder und Familien in den Blick und stelle bis 2027 rund fünf Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Verfügung, teilte das Sozialministerium am Dienstag in Schwerin mit. Anlass dafür war das erste Netzwerktreffen der Landesfachstelle „KipsFam“ mit den im Aufbau befindlichen Regionalstellen sowie Vertreterinnen aus dem Sozialministerium und dem zuständigen Landesamt.

Den Angaben zufolge wachsen bundesweit etwa ein Viertel und in Mecklenburg-Vorpommern sogar rund 30 Prozent aller Kinder laut Schätzungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr mit einem Elternteil auf, das vorübergehend, wiederholt oder dauerhaft psychisch erkrankt oder süchtig ist.

„Wir wollen diesen Familien im Land besser und gezielter helfen und über das wichtige Thema aufklären“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) laut Mitteilung. Als erster Schritt sei eine Landesfachstelle aufgebaut worden, die für Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Weiterbildung von Fachkräften zuständig sei. Aktuell würden in den Landkreisen und kreisfreien Städten regionale Anlauf- und Unterstützungsstellen eingerichtet, die vor Ort beraten und informieren sowie mit den regionalen Akteuren kooperieren sollen.

„Viele Eltern sind durch ihre Erkrankung mit dem Alltag überfordert“, sagte die Ministerin. „Die Kinder müssen dann häufig viel mehr nicht-kindgerechte Verantwortung übernehmen und leiden – oft einsam und unsichtbar. Dadurch laufen sie Gefahr, im späteren Leben selbst zu erkranken. Deshalb benötigen diese Kinder und Jugendlichen dringend Hilfe und Aufmerksamkeit und sind eine Ausweitung der Beratungsangebote und Anlaufstellen absolut sinnvoll.“