Musicaltourneen sind eine gute Gelegenheit, verpasste oder sehr gern gesehene Musicals, die im Moment nicht an festen Spielstätten in Deutschland aufgeführt werden, wiederzusehen. Und so hat der Musicalfan im Moment – neben „Elisabeth“ oder „Mamma Mia“ – auch die Möglichkeit, das Musical „Sister Act“ in verschiedenen Städten Deutschlands wiederzusehen.
Das Musical “Sister Act” basiert auf dem gleichnamigen Film „Sister Act – eine himmlische Karriere“ aus dem Jahr 1992. Schauspielerin Whoopi Goldberg spielt darin das Showgirl Deloris Van Cartier, das in einer Nonnenklostergemeinschaft im Philadelphia der End-Siebziger untertauchen muss. Auch an der Entwicklung des Musicals war Goldberg maßgeblich beteiligt und spielte in späteren Produktionen sogar die Rolle der Mutter Oberin.
“Sister Act”: Nachtclubsängerin wird zur Nonne
Die Songs stammen aus der Feder von Alan Menken, einem vielfach ausgezeichneten Komponisten, der unter anderem für seine Arbeit an Disney-Klassikern bekannt ist. Seine Uraufführung hatte das Musical am 24. Oktober 2006 im Londoner West End, die deutsche Version feierte am 2. Dezember 2010 Premiere im Hamburger Operettenhaus und war dort bis 2012 zu sehen.
Die Geschichte von “Sister Act” dreht sich um die ehrgeizige und schillernde Nachtclubsängerin Deloris Van Cartier, die Zeugin eines Mordes wird und daraufhin im Zeugenschutzprogramm der Polizei und hinter Klostermauern landet. Dort muss sie sich mit dem streng geregelten Leben der Nonnen arrangieren, was zu zahlreichen komischen Auseinandersetzungen und Momenten führt.
Als Deloris die Verantwortung über den desolaten Klosterchor übernimmt, bringt sie frischen Wind in die Gemeinschaft. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem musikalischen Talent verwandelt sie den Chor in ein mitreißendes Gesangsensemble, das nicht nur die Kirchenbesucher begeistert, sondern auch die Aufmerksamkeit der Medien und schließlich der Gangster auf sich zieht. Die Handlung ist ein Plädoyer für Freundschaft, Gemeinschaft und die Kraft der Musik.
Die ausverkauften Abende im Theater am Potsdamer Platz in Berlin belegen, wie beliebt das Musical immer noch ist. Die Geschichte hat also durchaus das Potential, neue Generationen zu erobern. Die Inszenierung besticht durch glanzvolle Kostüme, ein beeindruckendes Bühnenbild, bei dem keine tourneebedingten Abstriche gemacht werden, und einen Cast, der das Publikum mit viel Spielfreude und Charisma begeistert, auch wenn man stimmlich ab und zu ein paar Abstriche in Kauf nehmen muss. Besonders aber die Hauptdarstellerin, die in die Rolle der Deloris schlüpft, wird für ihre energiegeladene und authentische Darstellung vom Publikum gefeiert, ebenso wie die teils skurril dargestellten, aber stimmgewaltigen Protagonistinnen des Nonnenchors.
Ansonsten bekommt man das, was man schon vom Film kennt und auch erwartet: Peppige Songs im Philly-Sound der 70er Jahre, eine durchaus fesselnde und spannende Handlung, von der man aber ja weiß, dass sie gut ausgeht und mit Kirchen- und Glaubensklischees gespickte Dialoge. Wer sich davon nicht nerven lässt und sich eher der Musik als den Dialogen hingibt, der kann durchaus einen schönen Abend bei „Sister Act“ haben.
Wo ist das Musical “Sister Act” in Deutschland zu sehen?
Hier sind die kommenden Stationen der “Sister Act”-Tournee in Deutschland:
9.-10.Dez. 2024 Mannheim, Rosengarten Mozartsaal
12.-13.Dez.2024 Nürnberg, Meistersingerhalle
31.Dez. 2024 – 5.Jan.2025 Hamburg, Inselpark Arena
7.Jan. 2025 -10.Jan.2025 Frankfurt, my ticket Jahrhunderthalle
15.Jan. -19.Jan.2025 Köln, Motorworld
22. Jan. – 25.Jan.2025 Bremen, Metropoltheater