Zwei Tage nach seinem 70. Geburtstag hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx am Samstagabend ein großes Fest gefeiert. Beim Dankgottesdienst im Münchner Liebfrauendom bezeichnete Marx “Gott suchen und finden” als einen roten Faden in seinem Leben. “Die Faszination dieses Wortes mit den vier Buchstaben hat mich nie losgelassen”, sagte er. Mit dem Glauben an einen Schöpfer sei etwas Revolutionäres in die Welt gekommen, nämlich dass alle Menschen die gleiche Würde hätten. Er frage sich, was aus einer Demokratie werde, wenn diese Erinnerung schwinde.
Gott lasse sich nicht in den Griff kriegen, er bleibe der “ganz Andere”, betonte Marx. Deswegen sei Vorsicht gegenüber einer “Behauptungstheologie” angebracht, die immer schon wisse, was Gott wolle. Vielmehr gelte es gemeinsam mit anderen nach seinen Spuren in der Welt zu suchen.
An der Feier nahmen mehrere Spitzenvertreter der bayerischen Staatsregierung, des Hauses Wittelsbach, sowie Gäste aus Politik, Wissenschaft und Kunst teil.