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Moses Mendelssohn Akademie feiert Jubiläum

Die Moses Mendelssohn Akademie in Halberstadt in Sachsen-Anhalt hat am Mittwoch ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Seit 1995 will sie einer breiten Öffentlichkeit Kenntnisse über Grundlagen des Judentums sowie jüdische Geschichte und Kultur vermitteln. Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Sebastian Putz (CDU) sagte laut Redemanuskript, Halberstadt sei durch die Akademie wieder ein wichtiger Ort deutsch-jüdischer Kultur geworden.

Mit ihrer Namensgebung knüpfe die Akademie an die herausragenden Verdienste eines der berühmtesten Vertreter der europäisch-jüdischen Geschichte an. Zu Lebzeiten des Philosophen Moses Mendelssohns (1729-1789) sei Halberstadt ein Zentrum der europäischen Aufklärung gewesen und habe eine der größten jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa beherbergt.

Um das Jahr 1700 lebten laut Putz rund 1.100 Bürger jüdischen Glaubens in Halberstadt. Das waren etwa zehn Prozent der Stadtbevölkerung. Mit der Deportation der in der Stadt lebenden Juden beendeten die Nationalsozialisten im Jahr 1942 die Existenz der jüdischen Gemeinde, hieß es.

Im ehemaligen Rabbinerseminar, der Klaussynagoge, ist durch das Wirken der Akademie eine Internationale Begegnungsstätte mit eigenem Tagungs-, Seminar- und Veranstaltungsprogramm entstanden. Angeboten werden etwa Vorträge, Stadtführungen und Konzerte.

Im Jahr 2001 gründete die Moses Mendelssohn Akademie im ehemaligen rituellen jüdischen Tauchbad (Mikwenhaus) das Berend Lehmann Museum für jüdische Geschichte und Kultur. Seit 2021 ist die Akademie zudem Kooperationspartner der Hochschule Harz.