Momo, Emil und die Detektive, der Zauberer von Oz und andere Heldinnen und Helden aus Kinderbüchern erobern ab Mitte November die Theaterbühnen in Nordrhein-Westfalen. Stücke im Vorfeld der Advents- und Weihnachtszeit für Kinder und ihre Familien haben an den Schauspielhäusern in NRW Tradition.
Den Anfang macht am Samstag das Grillo-Theater Essen mit „Alice im Wunderland“ nach der Geschichte des englischen Autors Lewis Carroll. Die elfjährige Alice erlebt nach dem Sturz in einen Kaninchenbau kuriose Dinge. Sie begegnet exzentrischen Gestalten wie der Grinsekatze, dem verrückten Hutmacher und der tyrannischen Herzkönigin, unter deren Herrschaft alle in diesem gar nicht wunderbaren Wunderland leiden. Vorführungen stehen bis Ende Dezember auf dem Programm.
Das Rheinische Landestheater Neuss präsentiert von November bis Februar an verschiedenen Spielorten im Land das französische Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“ von Jeanne Marie Leprince in einer Fassung von Dirk Schirdewahn. Um ihren Vater zu retten, zieht die junge Belle in ein verzaubertes Schloss, in dem ein unheimliches Wesen lebt: das Biest. Belle ahnt, dass sich hinter dem angsteinflößenden Äußeren des Ungeheuers ein edles Wesen und ein Geheimnis verbergen.
Das Schauspiel Wuppertal zeigt ab dem 16. November die Geschichte „Die Schneekönigin“ nach dem dänischen Dichter Hans-Christian Andersen. Die Kinder Gerda und Kai spielen als unzertrennliche Freunde die Hauptrollen. Kai verändert sich, als Splitter eines Zauberspiegels in sein Herz und Auge geraten: Kai ist unter den Bann der Schneekönigin gefallen. Sein Herz gefriert, und das Schöne um ihn herum nimmt er nur noch als hässlich wahr. Seine Freundin Gerda macht sich auf, ihren Freund aus der Gewalt der Schneekönigin zu retten. Das Familienstück steht bis zum 12. Januar 2025 auf dem Spielplan.
Am 17. November ist am Schauspielhaus in Düsseldorf die Premiere von „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner. Das Stück steht bis zum 9. April kommenden Jahres auf dem Spielplan. Der Kinderbuchklassiker von 1929 handelt von dem Schüler Emil Tischbein, der im Zug nach Berlin auf dem Weg zur Großmutter bestohlen wird. Mit Hilfe von Berliner Kindern stellt Emil den Dieb und bekommt das Geld zurück.
Das Theater Oberhausen zeigt ebenfalls ab dem 17. November den US-amerikanischen Kinderbuch-Klassiker „Der Zauberer von Oz“ nach Lyman Frank Baum in einer Bühnenfassung für Kinder. Aufführungen sind bis zum 1. April 2025 geplant. Hauptfigur ist das Mädchen Dorothy, das im ländlichen Kansas mit Onkel und Tante lebt und von einem Wirbelsturm nach Oz gefegt wird. Mit ihren neugefundenen Freunden – einer nicht besonders schlauen Vogelscheuche aus Stroh, einem rostenden Blechmann und einem ängstlichen Löwen – macht sich das Mädchen auf die Suche nach einem Zauberer, der den Weg nach Hause kennen soll.
Das Theater Dortmund präsentiert ab dem 22. November „Dornröschen – Hundert Jahre im Land der Träume.“ Die Märchengeschichte, die auch die Brüder Grimm in ihre Sammlung aufnahmen, erzählt von der Königstochter, die von einer Fee verflucht wird und an ihrem 15. Geburtstag mit dem gesamten Hofstaat in einen tiefen Schlaf fällt. Regisseur Andreas Gruhn hat das Stück für Kinder bearbeitet und führt das Publikum in die Träume Dornröschens. Bis Ende Januar 2025 stehen knapp 50 Vorstellungen auf dem Programm.
Auch im kleinsten Stadttheater von NRW, dem Schlosstheater Moers, gibt es mit „Es rappelt im Karton“ ein Kinder- und Familienstück. Nach der Premiere am 24. November stehen Aufführungen bis Ende Januar 2025 vor allem für Schulklassen und Kindertagesstätten auf dem Programm. Das Stück handelt vom Glühwürmchen Heike, das als Leuchtkäferin fliegen lernen möchte. Doch leider kommen nur männliche Leuchtkäfer mit Flügeln auf die Welt. Heikes bester Freund, der Frosch Robert-Robert, will keine Insekten mehr fressen und sich vegetarisch ernähren. Doch bevor Glühwürmchen und Frosch ihre Pläne angehen können, werden sie in einem Karton gefangen.
Im Theater Bonn ist ab 29. November das Familienstück „Die Brüder Löwenherz“ nach dem Roman von Astrid Lindgren über Geschwisterliebe und -freundschaft, über Tod und Sterben und dem Kampf zwischen Gut und Böse zu sehen. Regisseur Simon Solberg inszeniert für Kinder und die, „die eine kleine Portion Mut gegen Tyrannen im Alltag gebrauchen“ können, wie es in der Ankündigung heißt. Das Stück ist bis Ende Dezember zu sehen.
Das Schauspiel Köln zeigt ab dem 30. November in der rechtsrheinischen Spielstätte Depot 1 Michael Endes Stück „Momo“ in einer Bühnenfassung der ungarischen Regisseurin Ildiko Gaspar. Das Mädchen Momo verfügt über die Fähigkeit, anderen zuhören zu können. Als eines Tages „graue Herren“ einer Zeitsparkasse auftauchen und alle Menschen dazu bringen, Zeit zu sparen und niemandem mehr zuzuhören, wird das Leben gleichförmig und kalt. Momo durchschaut die Zeitdiebe. Zusammen mit der uralten Schildkröte Kassiopeia und der Meisterin Hora nimmt Momo den Kampf gegen die „grauen Herren“ auf. Aufführungen sind bis Mai 2025 geplant