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Mitarbeiter der Berliner Flüchtlingsbehörde unter Druck

Das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) beklagt zu wenige Beschäftigte, um die gestiegene Zahl an Anträgen zu bearbeiten. „Das Arbeitspensum der Beschäftigten hat sich erheblich vergrößert, doch leider konnte die Zahl der Beschäftigten nicht in gleichem Maße erhöht werden“, erklärte der kommissarische LAF-Präsident, Aziz Bozkurt, am Samstag in Berlin gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Deshalb könne er den Ärger einiger Beschäftigter gut verstehen.

Bozkurt reagierte damit auf einen Bericht der „Welt“, wonach LAF-Mitarbeiter einen mit „Hilferuf“ überschriebenen Brandbrief an die Behördenleitung geschrieben haben. Darin warnen die Mitarbeiter laut Zeitung unter anderem vor einer Überforderung, kritisieren die Arbeitsbedingungen und machen Verbesserungsvorschlage.

Bozkurt betonte: „Wir wollen diese belastende Situation verbessern.“ Dazu brauche es aber eine Anstrengung des gesamten Senats. Die Personalsituation im LAF, in den Bezirken und anderen Senatsverwaltungen, „die von den aktuellen Herausforderungen betroffen sind“, sei am Dienstag „das große Thema im Senat“. Es gebe „wichtige Entscheidungen zu treffen“. „Uns ist klar, dass es jetzt schnell gehen muss – so wie beim gesamten Thema Unterbringung der Geflüchteten“, sagte Bozkurt.

In dem Schreiben beklagen Mitarbeiter laut Zeitung unter anderem eine Verdoppelung der zu bearbeitenden Fälle. Weiter heißt es in dem Bericht, aktuell habe das LAF mit rund 532 besetzten Vollzeit-Stellen lediglich drei Stellen mehr als vor Beginn Ukraine-Kriegs.