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Missio-Präsident: Frage der Migration ist in Afrika zu lösen

Zu mehr Hilfe für die Flüchtlinge im Südsudan hat das internationale katholische Hilfswerk missio München aufgerufen. Der Kampf zwischen der Regierungsarmee und Rebellengruppen habe inzwischen knapp eine Million Menschen in die Flucht getrieben, erinnerte missio-Präsident Wolfgang Huber am Freitag. Es handle sich um eine der schlimmsten humanitären Krisen der Gegenwart. Huber äußerte sich zum kirchlichen Welttag der Migranten und Flüchtlinge (24. September). Der Gedenktag wurde erstmals 1914 vom damaligen Papst Benedikt XV. ausgerufen.

Huber sieht angesichts der vielen Flüchtlinge auch die Europäische Union in der Verantwortung. “Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Krisen miteinander verbunden sind. Wenn in Europa derzeit wieder über die Aufnahme von Migranten diskutiert wird, die zum Beispiel auf der Insel Lampedusa stranden, dann muss man die Fluchtursachen stärker in den Blick nehmen.” Die Frage der Migration müsse in Afrika gelöst werden.

Nach Europa kämen erst weniger Migranten, wenn Kriege und Krisen in deren Heimatländer weniger würden und dort ein gutes Leben möglich sei. “Als weltweites Netzwerk der katholischen Kirche müssen wir hier versuchen, unseren Beitrag zu leisten”, so der missio-Chef.

Die Lage im Südsudan werde in der anstehenden Regenzeit besonders schwierig, erläuterte Huber. Viele Straßen würden unbefahrbar, das erschwere die Verteilung von Hilfsgütern. Sechs Millionen Menschen seien akut von Hunger bedroht.

Über den Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) finanziert missio eigenen Angaben zufolge im Grenzgebiet zwischen Sudan und Südsudan ein Programm, das neu angekommene Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und Medikamenten versorgt. Örtliche Partner des Hilfswerks leisteten auch psychologischen und seelsorgerlichen Beistand. – Als eine von rund 30 deutschen Hilfsorganisationen beteiligt sich missio an der Kampagne “Vergessene Krisen”, die vom Auswärtigen Amt in Berlin unterstützt wird. Der Südsudan zählt zu den drei Beispielländern der Aktion, neben Libanon und Bangladesch.