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Misereor legt Beschwerde gegen Metall-Konzern Aurubis ein

Das bischöfliche Hilfswerk der Katholischen Kirche, Misereor, hat nach eigenen Angaben am Dienstag Beschwerde beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingelegt. Dem Hamburger Metallkonzern Aurubis wird darin vorgeworfen, Kupferkonzentrate aus Minen in Peru zu importieren, bei dessen Abbau es zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung kommt. Damit verstoße Aurubis gegen die im Lieferkettengesetz festgeschriebenen Sorgfaltspflichten, erklärte Misereor, das in Aachen ansässig ist. Unterstützt wird die Beschwerde von der Diözese Freiburg.

Der Abbau der Kupferkonzentrate hat Misereor zufolge massive Folgen für die Umwelt in den Regionen rund um die Minen. Das Grundwasser sei vergiftet und Böden sowie Fischgründe verseucht, hieß es. Die Folge seien häufige Krebserkrankungen sowie schwere Atemwegs- und Hauterkrankungen bei den Anwohnern. Inzwischen seien mehr als 2.000 Menschen aus den umliegenden Fischergemeinden betroffen. Bei vielen Kindern und Erwachsenen sei Arsen im Blut festgestellt worden.

Misereor wirft Aurubis vor, als Kupferimporteur eine „große Mitverantwortung am Leid vieler Menschen“ und an einer „systematischen Umweltverschmutzung“ mitzutragen. Das BAFA müsse nun die Vorfälle „unvoreingenommen und gründlich“ prüfen sowie Maßnahmen zur Beendigung der Verstöße anordnen. Auch die Verhängung von Bußgeldern dürfe nicht ausgeschlossen werden.

Die Misereor-Beschwerde wird von der Diözese Freiburg unterstützt, die eine enge Partnerschaft mit der peruanischen Kirche unterhält. „Die deutsche Industrie und die Zulieferer für kritische Metalle müssen die Menschenrechte und die Umwelt respektieren“, erklärte die beim Erzbistum zuständige Referentin für Menschenrechte und Rohstoffgerechtigkeit in Peru, Vanessa Schaefer.

Auch Misereors peruanische Partnerorganisation Red Muqui schließt sich demnach der Beschwerde an. Ihren Angaben nach sind Menschen aus den umliegenden Fischergemeinden von den Umweltverschmutzungen der Mine Antamina in der Gemeinde Puerto Huarmey betroffen. „Uns liegen Hinweise der peruanischen Umweltbehörden vor, dass die beiden Minen die Kontaminierungen der Umgebung verschulden“, berichtete Beatriz Cortez von der Menschenrechtsorganisation. Peru sei weltweit der zweitgrößte Kupferproduzent, „und die peruanische Bevölkerung bezahlt mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit für die Entwicklung des globalen Nordens“. (3032/25.11.2025)