Unter dem Titel „Ich bin Christ und Tänzer“ findet am 8. Juli (19 Uhr) in der Hauptkirche St. Michaelis ein Gesprächsabend mit dem Hamburger Ballettdirektor John Neumeier und der Bischöfin Kirsten Fehrs statt. Dabei werde Neumeier auf die Bandbreite seines jahrzehntelangen Schaffens zu religiös inspirierter Musik zurückblicken, wie St. Michelis am Donnerstag mitteilte. Zudem würden getanzten Szenen aus seinen Werken wie „Matthäus-Passion“ (1981), „Bernstein Dances“ (1998) und „Dona Nobis Pacem“ (2022) aufgeführt. Der Gesprächsabend ist Auftakt der zweiten Festivalwoche der 49. Hamburger Ballett-Tage. Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag (1. März, 10 Uhr).
Als Absolvent einer Jesuiten-Universität habe Neumeier nach eigenen Worten nie eine Trennung zwischen seiner Berufung als Choreograf und seinem persönlichen Glauben empfunden. „Auf der Zielgeraden meiner 51-jährigen Intendanz ist es mir wichtig, die Vielfalt meines Umgangs mit religiöser Musik zu vergegenwärtigen“, sagte Neumeier. Die Hamburger Bischöfin Fehrs sieht in ihm folglich nicht allein einen herausragenden Künstler, „sondern auch jemand, der mich emotional berührt, wie er seine Arbeit als Choreograph theologisch reflektiert“, sagte Fehrs. Seine Werke seien selbst zu einer Sprache des Glaubens geworden.
Für das abendfüllende Programm werde im Altarraum eine Bühne aufgebaut. Als Solistinnen und Solisten tanzen vor allem Mitglieder des Hamburg Ballett, aber auch aus dem Bundesjugendballett und den Abschlussklassen der Ballettschule des Hamburg Ballett. Dazu sei Live-Musik von Gesangsolisten sowie dem Chor und Orchester St. Michaelis geplant. Schwerpunkt des Musik-Repertoires liege auf Johann Sebastian Bach, schließe aber auch Georg Friedrich Händel und gregorianischen Gesang ein, hieß es.