Nach dem TV-Duell zur Bundestagswahl zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) am Sonntagabend hat die Gesellschaft für bedrohte Völker von der Politik mehr Einsatz für Menschenrechte verlangt. Weder Scholz noch Merz hätten bei der Diskussion im Fernsehen gezeigt, dass sie Verantwortung für die politischen und wirtschaftlichen Ursachen für Flucht übernehmen würden, kritisierte Sarah Reinke von der in Göttingen ansässigen Menschenrechtsorganisation am Montag. „Sie haben sich darin überboten, wer für mehr Abschiebungen und Abschreckung Schutzsuchender sorgen wird.“
„Kriege, Extremwetterkatastrophen und Krisen fallen nicht vom Himmel“, fügte Reinke hinzu. Es sei entscheidend, ihre Ursachen zu verstehen und zu bekämpfen. Statt drängende außenpolitische Themen zu besprechen, hätten Merz und Scholz einmal mehr die Asyldebatte in den Mittelpunkt des Wahlkampfs gestellt.