Zuerst glaubte Meltem Kaptan an einen Scherz. Aber tatsächlich ist sie mit weiteren 100 Künstlern aus dem Bereich Humor am Freitag beim Papst. Für die Komikerin auch ein Signal gegen Hass und für Frieden.
Meltem Kaptan (43), deutsch-türkische Komikerin und Schauspielerin, sieht der Audienz bei Papst Franziskus am Freitag im Vatikan mit Vorfreude entgegen. “Es wird eine sicherlich sehr intensive Begegnung, die mir das Gefühl geben wird, dass wir alle gemeinsam in Frieden auf dieser Erde leben können – egal welcher Herkunft und Religion wir sind”, sagte sie am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Menschliche Begegnungen über ethnische und religiöse Grenzen hinweg sind das beste Gegenmittel gegen Hass und Hetze, sie fördern Verständnis, Toleranz und gegenseitigen Respekt. Davon bräuchten wir viel mehr, gerade jetzt!”
Die Einladung aus dem Vatikan hätten sie und ihr Management zunächst für “eine Ente” gehalten. “Aber das Sekretariat bestätigte uns: Nein, die Einladung ist tatsächlich echt. Ich habe dann natürlich sofort und ohne zu überlegen zugesagt.” Auch die Produktion, mit der sie aktuell einen Film dreht, habe ihr sofort für die Rom-Reise freigegeben mit den Worten: “Geh da bloß hin! Sonst kommen wir noch in die Hölle, wenn wir Dich nicht fahren lassen”, sagte die Komikerin. Kaptan dreht gerade für ARD die neue Comedy-Serie “Ghosts”, produziert vom WDR und den BBC Studios Germany.
Sie freue sich vor allem auf den Moment, “wenn ich dem Papst in die Augen schauen kann”, aber auch auf “das ganze Prozedere” und natürlich auf die “tollen” Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt. “Auch das werden ganz besondere Begegnungen werden”, so die Künstlerin. “Ich finde es großartig, dass der Papst die Bedeutung des Humors für die Gesellschaft so würdigt.”
Bei der Audienz am Freitagmorgen werden 105 Schauspieler, Cartoonisten, Komiker, Comedians und Moderatoren aus 15 Ländern erwartet. Aus dem deutschsprachigen Raum haben neben Kaptan auch Torsten Sträter, Michael Mittermeier, Annette Frier, Till Reiners sowie die Schweizerin Hazel Brugger zugesagt.
