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Eltern fordern gesünderes Essen in Kitas und Schulen

Eltern kritisieren die Essensangebote für ihre Kinder in Kitas und Schulen und fordern eine bessere Verpflegung. Eine Umfrage des WWF zeigt die Mängel auf.

Pommes mit Jägerschnitzel für die Schüler in einer Schulmensa. Ein gesundes und nachhaltiges Essen sieht anders aus
Pommes mit Jägerschnitzel für die Schüler in einer Schulmensa. Ein gesundes und nachhaltiges Essen sieht anders ausImago / Funke Foto Services

Die Mehrheit der Deutschen fordert laut einer Umfrage eine gesunde und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung. 59,3 Prozent der Befragten erklärten, dass Bund, Länder und Kommunen zu wenig für die Verpflegung in den Einrichtungen unternähmen, teilte die Umweltorganisation WWF auf Verweis einer von ihr beauftragten Umfrage in Berlin mit. Bei Haushalten mit Kindern waren demnach fast 65 Prozent der Befragten dieser Meinung. Nur 14,6 Prozent der Befragten hielten das Engagement für ausreichend.

Für die repräsentative Erhebung hatte das Meinungsforschungsinstitut Civey vom 10. bis 12. Juni rund 5.000 Erwachsene im Auftrag der Umweltorganisation WWF Deutschland online befragt. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.

Größte Ablehnung in Mecklenburg-Vorpommern

Besonders hoch fiel die Ablehnung demnach in den neuen Bundesländern aus mit mehr als 78 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, mehr als 74 Prozent in Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Sachsen mit knapp 72 Prozent und Brandenburg mit knapp 69 Prozent.

Der WWF wertete das Ergebnis als Weckruf. „Bund und Länder müssen ihrer Fürsorgepflicht für eine gesunde und nachhaltige Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen nachkommen und sich einigen, wer dafür die Finanzierung übernimmt“, sagt die Referentin für nachhaltige Ernährung beim WWF Deutschland, Elisa Kollenda. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang ein Investitionsprogramm des Bundes und der Länder für die Umstellung und Bereitstellung einer gesunden und nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung.

Forderung nach mehr pflanzenbasierter Ernährung

Kinder und Jugendliche müssten die Möglichkeit haben, sich täglich für ein gesundes und nachhaltiges Essen zu entscheiden, erklärte Kollenda weiter. Dazu gehöre eine stärker pflanzenbetonte Ernährung. Das könne durch die verbindliche bundesweite Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erreicht werden. Den Angaben zufolge essen täglich rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen.

Kürzlich habe der vom Bundestag einberufene Bürgerrat Ernährung empfohlen, kostenfreies und gesundes Mittagessen mit Kopplung an den DGE-Qualitätsstandard bundesweit an Kitas und Schulen bereitzustellen, erklärte die Umweltorganisation. Im nächsten Schritt sollten sich die Fraktionen im Bundestag, insbesondere die Ampelfraktionen, mit einem entsprechenden gemeinsamen Entschließungsantrag an die Bundesregierung wenden, forderte Kollenda.