Die Auflagen der Zeitungen in Deutschland sinken seit Jahren, dennoch halten 93 Prozent der Bevölkerung regionale Tageszeitungen für „unverzichtbar und sinnvoll“ für die Information vor Ort. Das geht aus der Studie „Zeitungsqualitäten 2024“ hervor, die der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am Mittwoch in Berlin veröffentlichte. Als feste Größe in der Region genössen die lokalen Zeitungen das besondere Vertrauen ihrer Leserschaft und würden von 96 Prozent als glaubwürdig bewertet. Die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft befragte für die Studie im Auftrag des BDZV im Oktober und November 2023 rund 1.000 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren.
Den Studienergebnissen zufolge spielen neben den Tageszeitungen auch andere lokale Informationsquellen inzwischen eine große Rolle. 77 Prozent der Befragten halten demnach den lokalen Rundfunk und 73 Prozent lokale TV-Sender für „unverzichtbar und sinnvoll“ für lokale und regionale Themen. Auch dem Internet (71 Prozent), Amts- und Gemeindeblättern (69 Prozent), Stadtmagazinen und Szeneblättern (58 Prozent) sowie kostenlosen Anzeigenblättern (56 Prozent) kommt hier eine wichtige Bedeutung zu.
80 Prozent der deutschen Bevölkerung möchten der Umfrage zufolge, dass die letzte Entscheidung über einen journalistischen Beitrag immer bei einer Redakteurin oder einem Redakteur liegt und nicht allein von Künstlicher Intelligenz (KI) getroffen wird. Rund zwei Drittel der Befragten erwarteten, dass guter und vertrauenswürdiger Journalismus im Zeitalter der KI an Bedeutung gewinnt. 63 Prozent sorgten sich, dass der Einsatz von KI in der Berichterstattung die Unterscheidung zwischen Fakten und Falschmeldungen erschwert.
Nach Angaben der Auflagenkontrolle IVW verloren die deutschen Tageszeitungen im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 7,4 Prozent ihrer verkauften Auflage, E-Paper eingerechnet. Im Schnitt setzten sie, einschließlich der Sonntagsausgaben, von September bis Dezember je Erscheinungstag 11,46 Millionen Exemplare ab. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die verkaufte Auflage fast halbiert: Im vierten Quartal 2013 hatte sie noch bei 20,1 Millionen Exemplaren gelegen.