Morgens hin, abends zurück: Für über 20 Millionen Deutsche gehört das Pendeln zum Arbeitsplatz zum festen Tagesablauf. Ihre Zahl nahm zuletzt zu. Wo wird am meisten gependelt und wo ist die Pendel-Distanz am längsten?
Immer mehr Menschen in Deutschland pendeln täglich zur Arbeit und zurück. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn hervorgeht, arbeiteten im vergangenen Jahr knapp 20,5 Millionen Beschäftigte in einer anderen Gemeinde als sie wohnten (Stichtag 30. Juni). Die Zahl der Pendler stieg damit zum Vorjahr um 140.000 an.
Der Anteil der Pendler blieb mit 60 Prozent hingegen nahezu gleich, da sich auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im selben Zeitraum erhöht habe. Auch der durchschnittlich zurückgelegte einfache Arbeitsweg sei mit 17,2 Kilometern unverändert zum Vorjahr.
Die meisten Pendler leben demnach wie zuvor auch mit knapp 455.000 im Münchner Umland. Dahinter folgten Frankfurt am Main (405.000), Hamburg (392.000), Berlin (391.000) und Köln (305.000) als Arbeitsstätten für Pendler. In allen diesen Städten habe sich die Zahl der Einpendler erhöht, hieß es.
Die längste Distanz mussten Pendler im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg mit durchschnittlich 27,4 Kilometern für den einfachen Arbeitsweg zurücklegen. Knapp dahinter folgen der Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (27,3 Kilometer) und der Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt (27 Kilometer).
Das Bundesinstitut weist auf den Stress hin, der etwa durch Staus für Pendler entsteht. “Das Homeoffice hilft, Verkehr zu reduzieren und negative Auswirkungen auf Klima, Umwelt und die Gesundheit der Beschäftigten zu verringern”, so Verkehrs-Experte Thomas Pütz. Entscheidend sei zudem eine gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr.