Hilfen zur Erziehung haben im vergangenen Jahr in Berlin und Brandenburg zugenommen. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag in Potsdam mitteilte, gab es vor allem in der Bundeshauptstadt einen massiven Anstieg. Dort nahmen Hilfen zur Erziehung um 8,5 Prozent zu. In Brandenburg lag der Anstieg bei 1,7 Prozent.
Insgesamt begann 2022 für 36.238 junge Menschen oder Familien in Berlin und 17.699 in Brandenburg eine Hilfe zur Erziehung. Am häufigsten handelte es sich dabei um Erziehungsberatungen. Diese hatten in Berlin einen Anteil von 37 Prozent. In Brandenburg lag der Wert mit 36,8 Prozent nur knapp darunter. Danach folgten eine Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen, gefolgt von sozialpädagogischen Familienhilfen.
Erzieherische Hilfen richten sich den Angaben zufolge überwiegend an junge Menschen, aber auch an Familien. Insgesamt erhielten mehr als 83.700 junge Menschen in Berlin und fast 45.300 in Brandenburg Hilfen zur Erziehung, die teilweise schon in früheren Jahren begonnen hatten. Fast jeder zweite Fall in Berlin (46,3 Prozent) hatte mindestens einen Elternteil mit ausländischer Herkunft. In Brandenburg traf dies nur auf jeden achten Fall zu (13,2 Prozent).
Hauptgründe zur Hilfegewährung waren laut dem Amt für Statistik Belastungen junger Menschen durch familiäre Konflikte sowie Entwicklungsauffälligkeiten oder seelische Probleme sowie eine eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern. Alleinerziehenden nahmen deutlich häufiger erzieherische Hilfen in Anspruch als zusammenlebende Elternpaare.