Die Zahl der Flüchtlinge ist in Brandenburg im vergangenen Jahr gestiegen. Die Zentrale Ausländerbehörde des Landes habe insgesamt rund 14.000 geflüchtete Menschen registriert, teilte das Innenministerium am Dienstag in Potsdam mit. Das seien 20 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen. Aufgrund ihres besonderen Aufenthaltsrechts werden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der Bilanz nicht berücksichtigt.
Die Zahl der Personen, die durch die Bundespolizei aufgegriffen und an die Ausländerbehörde weitergeleitet wurden, habe sich im Vergleich zum Vorjahr von 4.750 auf 8.906 fast verdoppelt, hieß es. In den vergangenen 20 Jahren wurden demnach lediglich im Jahr 2015 mehr Flüchtlinge gezählt. Die Hauptherkunftsländer waren Syrien, Afghanistan, Türkei, Indien, Russland, Kamerun, Kenia, Iran und Jemen.
Nach Aussage von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) konnte die Zahl illegaler Einreisen durch die Einführung von Grenzkontrollen gesenkt werden. Demnach kamen im September noch 1.892 illegal Eingereiste in der Brandenburger Erstaufnahme an, im November seien es nur noch 188 gewesen. „Solange die europäischen Maßnahmen zur Migrationsreduzierung nicht greifen, werden wir auf die Grenzkontrollen nicht verzichten können“, sagte Stübgen.
Ausreisepflichtig sind laut Innenministerium derzeit 8.829 Personen in Brandenburg. Darunter seien 4.400 Personen, bei denen der Rechtsweg ausgeschöpft ist. Bei rund 2.300 Menschen bestünden keine tatsächlichen Vollzugshindernisse, hieß es. 272 Personen wurden 2023 abgeschoben, 507 Personen konnten zur freiwilligen Ausreise bewegt werden.