In den kommenden Jahren sollen mehr Bundesmittel für Bauprojekte nach Nordrhein-Westfalen fließen – vor allem für die Bundeswehr. Die jährlichen Bauumsätze würden insgesamt von aktuell 230 Millionen Euro im Jahr bis 2028 auf rund 640 Millionen Euro erhöht, erklärte das NRW-Finanzministerium am Sonntag. Der größte Anteil der Mittel solle in den militärischen Bereich fließen, etwa für den Bau neuer Soldatenunterkünfte der Bundeswehr, hieß es. Hier würden die Investitionen pro Jahr von rund 140 Millionen Euro auf knapp 400 Millionen Euro steigen. Weitere Mittel seien etwa für Forschungseinrichtungen oder den Bereich der zivilen Luftfahrt bestimmt.
Finanzminister Markus Optendrenk (CDU) erklärte, die militärischen Liegenschaften bräuchten „ein umfassendes Modernisierungsprogramm, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu gewährleisten.“ Dass die Mittel aus Berlin für den militärischen Bundesbau in NRW in den kommenden vier Jahren so deutlich steigen, sei „eine gute Nachricht für unser aller Sicherheit.“ Die NRW-Bauverwaltung habe ein landesweit gebündeltes Konzept für die schnelle Umsetzung von Unterkünften in Modulbauweise vorgelegt. Dieses Paket habe eineinhalb Jahre auf die Finanzierung des Bundes gewartet.
Aktuell werden laut Ministerium etwa in der Glückauf-Kaserne in Unna acht neue Unterkunftsgebäude für die rund 800 stationierten Soldatinnen und Soldaten gebaut. Zudem seien weitere 400 Unterkünfte in modularer Bauweise in Augustdorf und Minden geplant. Der Ansatz des seriellen Bauens mache die Umsetzung besonders schnell und wirtschaftlich.
In NRW seien viele wichtige Bundesliegenschaften verortet, etwa der erste Sitz des Bundesverteidigungsministeriums in Bonn, der Militärische Abschirmdienste in Köln oder die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn mit der Flugbereitschaft der Bundesregierung, betonte das Ministerium. Mit dem in Nörvenich stationierten Eurofighter sei NRW auch ein wichtiger Standort der Luftwaffe und Geilenkirchen mit dem NATO-System AWACS zur Luftraumüberwachung von Bedeutung.