Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres sind in Nordrhein-Westfalen 55.532 Menschen als asylsuchend registriert worden. Den größten Anteil bildeten mit 41,4 Prozent geflüchtete Menschen aus Syrien, wie das NRW-Ministerium für Flucht und Integration anlässlich einer für Mittwoch geplanten Sitzung des Integrationsausschusses des Landtages mitteilte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Menschen aus der Türkei (14,7 Prozent) und aus Afghanistan (9,9 Prozent).
Ende Oktober unterhielt das Land in seinen Flüchtlingsunterkünften 30.600 aktive Plätze – davon 6.590 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie 24.010 Plätze in Zentralen Unterbringungseinrichtungen und Notunterkünften. Zum Stichtag 31. Oktober waren 28.527 geflüchtete Menschen in einer Landeseinrichtung untergebracht. Das entsprach einer durchschnittlichen Auslastung von 93 Prozent.
Da mit weiter steigenden Zahlen Asylsuchender gerechnet wird, strebe das Land eine „zügige und deutliche Ausweitung der Landesaufnahmekapazitäten“ an, erklärte das Ministerium. So soll zum Jahreswechsel unter anderem die Zentrale Unterbringungseinrichtung Weeze II mit bis zu 640 Plätzen in Betrieb gehen. Ebenfalls für Januar ist die Inbetriebnahmen der Notunterkunft Dortmund mit 400 bis 500 Plätzen geplant. Überdies wird das Land mit Beginn des neuen Jahres die bislang durch die Stadt Hamm kommunal genutzte Notunterkunft Alfred-Fischer-Halle mit einer Kapazität von 500 Plätzen übernehmen.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden zudem 47.511 Flüchtlinge aus der Ukraine in NRW registriert. Anders als Asylsuchende können ukrainische Flüchtlinge visumfrei nach Deutschland einreisen und dürfen sich grundsätzlich zunächst bis zu 90 Tage in Deutschland aufhalten. Sie sind nicht verpflichtet, bei einer staatlichen Stelle vorzusprechen. Kontaktaufnahmen zu Behörden erfolgen in der Regel bei der Beantragung der Aufenthaltserlaubnis und von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch.