Der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) hat den Angriff auf einen AfD-Lokalpolitiker am Dienstagabend mit deutlichen Worten verurteilt. „Diese feige Tat ist abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen“, sagte Specht am Mittwoch laut Mitteilung. „Wer Wahlbewerber attackiert, stellt unsere freien, gleichen, allgemeinen, unmittelbaren und geheimen Wahlen infrage – und damit die Basis unserer Demokratie.“ Er wünsche dem Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung.
Unbekannte hatten den AfD-Politiker Heinrich Koch am Dienstagabend in Mannheim mit einem Teppichmesser angegriffen, als er sie wegen Zerstörung von Wahlplakaten zur Rede stellte. Kochs Schnittverletzungen mussten laut AfD-Landesverband im Krankenhaus genäht werden. Einer der insgesamt drei Täter wurde Medienberichten zufolge noch am Abend gefasst.
AfD-Landtagsfraktionschef Anton Baron verurteilte die Tat: „Egal ob Islamismus oder Linksextremismus – wer weder Meinungsfreiheit akzeptiert noch vernünftige Argumente hat, greift inzwischen zum Messer.“ Das sei bestürzend und zeige, wie tief die Spaltung der Gesellschaft inzwischen vorangeschritten sei.
Erst am vergangenen Freitag hatte es in Mannheim einen tödlichen Messerangriff gegeben. Ein 25-jähriger Afghane, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, hatte Menschen am Stand der islamkritischen Bürgerbewegung „Pax Europa“ mit einem Messer angegriffen. Ein 29-jähriger Polizeibeamter, der eingreifen wollte, erlitt mehrere Stiche im Kopfbereich und starb am Sonntag an den Verletzungen.
Die Bundesanwaltschaft bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch, dass sie die Ermittlungen übernommen hat. Sie sprach von einer „religiös motivierten Tat“. Grund für die Übernahme der Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt sei die besondere Bedeutung des Falls. (1234/05.06.2024)