Die diesjährigen Lutherstudientage in Wittenberg beschäftigen sich mit dem 500-jährigen Jubiläum des ersten evangelischen Gesangbuchs. Vom 1. bis 3. November laden die beiden Stiftungen Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und Leucorea zu einer Tagung in die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt ein, wie die LutherMuseen am Mittwoch mitteilten.
Nicht nur der Reformator Martin Luther (1484-1546) habe Lieder erschaffen. Auch auf seinen Gegenspieler Thomas Müntzer (1489-1525) gehe eine große Zahl von Gesängen zurück. Musik habe eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Reformation gespielt. Über diese Gesänge seien nicht nur Glaubensüberzeugungen vermittelt worden. Mit ihnen hätten sich die Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten zugleich den Glauben angeeignet. Im 500. Erscheinungsjahr des ersten protestantischen Gesangbuchs werde bei der Tagung die Bedeutung des Gesangs und der Lieder in verschiedenen Konfessionen und Religionen untersucht, teilten die LutherMuseen mit.
Referenten sind demnach unter anderem der Theologe und Gesangbuch-Spezialist Johannes Schilling sowie der Müntzer-Spezialist und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Thomas T. Müller. Bei der Tagung werden ferner der Geschäftsführer der Stiftung Leucorea, Karl Tetzlaff, und der Kantor der Stadtkirche Wittenberg, Christoph Hagemann, sprechen.
Neben Vorträgen stehen dabei auch ein Gottesdienst in der Schlosskirche in Wittenberg am 3. November und eine Führung durch die Sonderausstellung „Buchstäblich Luther“ der LutherMuseen im Augusteum auf dem Programm.