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Luisa Neubauer: Wir müssen uns unsere Moral bewahren

Auf dem Kirchentag betont Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Wichtigkeit von Mut und Mitgefühl im Einsatz für eine bessere Zukunft.

 Klimaaktivistin Luisa Neubauer will sich nicht einschüchtern lassen
Klimaaktivistin Luisa Neubauer will sich nicht einschüchtern lassenIMAGO / foto2press

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat die Menschen angesichts der multiplen Krisen auf der Welt ermuntert, sich nicht zurückzuziehen und zu verzagen, sondern Mut zum Widerspruch zu haben. Das Engagement gegen die „Verbohrten und Egozentrischen“ zahle sich langfristig aus, sagte die Mitbegründerin von Fridays for Future auf dem Kirchentag in Hannover. „Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen und nicht aus den Augen verlieren, worum es geht – es geht um alles.“

Niemand ändere sofort seine Meinung, sagte Neubauer. Doch sie sei überzeugt, dass gute Argumente und Gespräche auf Augenhöhe nachwirkten. „Das dauert vielleicht und der Effekt ist nicht messbar, aber ich bin überzeugt, dass Menschen ihre Meinungen revidieren können.“

Bischof Stäblein ermutigt zum Widerspruch

Wichtig sei es, Andersdenkenden nicht ausschließlich auf einer rationalen Ebene, sondern „fühlend“ und mit einem „Vorschussvertrauen“ zu begegnen. „Wir müssen uns unsere Gefühle, unser Herz, unsere Moral bewahren“, sagte Neubauer bei einer Bibelarbeit mit dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein.

Stäblein ermutigte die Menschen ebenfalls, ihre Meinung und Werte zu vertreten und anderen zu widersprechen, wo es ihnen nötig erscheint. „Ohne Widerspruch ist die Welt nicht ganz – möglicherweise braucht auch Gott unseren Widerspruch“, sagt der Bischof.