Vier Schülerinnen des Leonardo Da Vinci Campus in Nauen (Landkreis Havelland) sind mit dem diesjährigen Leo-Trepp-Schülerpreis ausgezeichnet worden. Ihr Engagement sei ein wertvoller Beitrag zur Erinnerungskultur und ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und für unsere Demokratie, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) bei der Feierstunde am Dienstag im Jüdischen Museum Rendsburg.
Für den Wettbewerb hatten Schülerinnen und Schüler der Klassen neun bis zwölf aus ganz Deutschland zu jüdischer Popkultur geforscht. Die Jury erhielt 32 Einsendungen. Die Siegerinnen hatten zu dem jüdisch geprägten Liedermacher Leonhard Cohen (1934-2016) recherchiert und ein Spiel unter dem Titel „Jüdische Kulturreise“ entwickelt.
Auch der zweite Preis ging an die Nauener Privatschule. Geehrt wurden eine Schülerin und zwei Schüler für ein Youtube-Video über den österreichisch-amerikanischen Komponisten Erich Wolfgang Korngold (1897-1957). Dessen Musik war durch die Nazis verboten worden. Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland, Felix Klein, überreichte außerdem zwei dritte Preise an Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Bad Iburg in Niedersachsen.
Die 2019 gegründete Leo Trepp Stiftung hat die Weitergabe von Wissen über das jüdische Leben in Deutschland zum Ziel. Der Namensgeber Leo Trepp (1913-2010) war Landesrabbiner in Oldenburg, bis ihn die Nationalsozialisten 1938 in das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin verschleppten. Nach seiner Freilassung entkam er in die USA.