Lena Gorelik erhält Heinrich-Mann-Preis

Die Schriftstellerin Lena Gorelik erhält den diesjährigen Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste (AdK). Ihr essayistisches Werk liefere einen bedeutenden Beitrag zu den politischen und literarischen Debatten der Gegenwart, teilte die Akademie am Dienstag in Berlin mit. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für Essayistik wird am 27. März, dem Geburtstag von Heinrich Mann (1871-1950), in der Akademie der Künste am Pariser Platz verliehen.

Goreliks Arbeit als Schriftstellerin und Essayistin sei geprägt vom „Ringen um das richtige Wort, um den angemessenen Grad von schriftstellerischer Involviertheit in die Zeithistorie“, erklärte die Jury. Ihre Tätigkeit fuße auf der Überzeugung, „dass eine Schriftstellerin nicht außerhalb einer Gesellschaft, sondern in ihrer Mitte steht“. Ihrem jeweiligen Thema nähere sich die Autorin in Romanen und Beiträgen zum aktuellen politischen Geschehen stets nachdenklich, abwägend, mit unbestechlichem Blick und großer stilistischer Feinheit.

Lena Gorelik wurde 1981 in Sankt Petersburg geboren. Sie kam 1992 zusammen mit ihrer russisch-jüdischen Familie als sogenannter „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Nach dem Abitur besuchte sie die Journalistenschule in München und absolvierte ein Universitätsstudium der Kommunikationswissenschaft, Politik und Soziologie. Im Jahr 2004 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Meine weißen Nächte“. Sie studierte ferner Politikwissenschaft in Jerusalem und lernte dort Hebräisch und Arabisch. Neben wissenschaftlichen Texten und Romanen schreibt Gorelik Essays, Reportagen, Theaterstücke und Hörspiele.