An der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig ist am Freitag ein
Jazzfestival eröffnet worden. Bis zum Sonntag seien unter dem Titel „Störenfriede. Jazz, Protest + Revolution“ mehrere Veranstaltungen geplant, teilten die Veranstalter mit. Das Festival widme sich der Frage nach der Musik als Medium des Protestes. Außer Konzerten sind auch zwei Podien zum Thema Demokratie vorgesehen.
Zu einer Gesprächsrunde am Samstag wird der Ostbeauftragte der Bundesregierung, der SPD-Politiker Carsten Schneider, erwartet. Er ist Schirmherr des Festivals. Außerdem wird am Sonntag zu einem Jazzgottesdienst in die Philippuskirche Leipzig eingeladen. Anlass des Festivals ist der 35. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR.
Zum Jubiläum übernimmt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Nationalbibliothek in Leipzig das historische Archiv der Jazzwerkstatt Peitz. Diese habe „einen einzigartigen Beitrag zur Geschichte des internationalen Jazz in der DDR geleistet“. Die DDR-Werkstatt habe gezeigt, dass Musik ein Medium des Widerstandes gegen staatlich verordnete Kulturpraktiken und ideologische Beschränkungen sei.
Die Jazzwerkstatt Peitz organisierte von 1973 bis 1982 eine Veranstaltungsreihe für Jazz- und Neue Improvisationsmusik in Peitz im Spreewald. Zu den Konzerten kamen teilweise mehr als 3.000 Menschen aus der gesamten DDR.
Kooperationspartner des Festivals sind die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Kultur Ulli Blobel. Initiiert wurde das Programm von der Jazzwerkstatt Peitz.