Der bei einem israelischen Angriff getötete Techniker in Gaza, der einer Hamas-Organisation angehörte, hatte laut ZDF keinen Einfluss auf Inhalte. Der Sender beendet aber die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma.
Der einer Hamas-Organisation angehörende Techniker, der in Gaza auch für das ZDF tätig war, hatte keinen Einfluss auf die Berichterstattung des Senders. Wie das ZDF am Dienstag bestätigte, war der in der vergangenen Woche bei einem israelischen Angriff getötete Mann Mitarbeiter der Firma PMP, die seit langem als Dienstleister für das ZDF gearbeitet hat. Er sei aber “kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistische Fragen nicht eingebunden” gewesen, so der Sender. Aufgrund seiner Aufgaben habe es auch keine Kontakte zwischen dem für die Berichterstattung verantwortlichen ZDF-Studio in Tel Aviv und dem getöteten Ingenieur gegeben.
Der 37-jährige Techniker war am Sonntag vor einer Woche in Deir al-Balah an der Küste von Gaza bei einem gezielten Angriff getötet worden. Nach ZDF-Angaben kam dabei auch der achtjährige Sohn eines anderen Mitarbeiters der Produktionsfirma ums Leben. Zu diesem Zeitpunkt war die Waffenruhe in Gaza schon in Kraft getreten.
Nach dem Angriff hatte das ZDF die israelische Armee (IDF) zunächst scharf kritisiert. Als Reaktion hätten die IDF den Angriff auf die Produktionsfirma mit einer Hamas-Mitgliedschaft des getöteten Technikers begründet. “Während eigene Recherchen des Studios Tel Aviv keine Anhaltspunkte ergaben, haben die IDF dem ZDF gestern Unterlagen vorgelegt, nach denen davon auszugehen ist, dass der Ingenieur Mitglied der Qassam-Brigaden war”, teilte das ZDF mit.
Man habe daher die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma PMP “umgehend bis auf Weiteres eingestellt”. Nach aktuellem Stand gebe es aktuell keine Anhaltspunkte dafür, dass weitere Mitarbeiter der Firma PMP, mit der das ZDF seit 1996 zusammenarbeitet, Hamas-Mitglieder sein könnten, betonte der Sender.
Nachdem zuerst die “Bild”-Zeitung über den Fall berichtet hatte, war das ZDF vor allem von Politikern der Unionsparteien kritisiert worden.