Während Bananen importiert werden, ist die Nachfrage nach regionalen Äpfeln gering, beklagt der Deutsche Landfrauenverband. Er hat sich nun zu Ernährung, Tierhaltung sowie Obst- und Gemüseanbau positioniert.
Nachhaltige Tierhaltung und Ernährung, Stärkung des heimischen Obst- und Gemüseanbaus: Das fordert der Deutsche Landfrauenverband in einem Positionspapier. “Eine nachhaltige Tierhaltung kann nur gelingen, wenn Landwirt*innen auf veränderte Anforderungen vorbereitet werden und Investitionen in Klimaschutz und Tierwohl langfristig unterstützt werden”, erklärte am Donnerstag Christine Reitelshöfer, Vorsitzende des Fachausschusses Agrarpolitik und Ernährung, in Berlin.
Mit Blick auf eine nachhaltige Ernährung betonte der Verband, dass diese bei der Gestaltung der Ernährungsumgebung beginne – “also dort, wo Entscheidungen über Lebensmittel getroffen werden, ob im Supermarkt, in Kantinen oder in Restaurants”. Kriterien wie Preisgestaltung, Verfügbarkeit und Präsentation von Lebensmitteln beeinflussten, was auf den Teller komme.
Der Verband forderte politische Maßnahmen, die gesunde und nachhaltige Ernährungsweisen förderten und für alle erschwinglich machten. “Dazu gehört auch die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und eine gezielte Ernährungsbildung von Kindesbeinen an.” Der Verband setze sich auch für die Einführung eines kostenlosen Schul- und Kitaessens ein.
Die heimische Obst- und Gemüseproduktion stehe vor großen Herausforderungen: “Steigende Produktionskosten, höhere Mindestlöhne, zunehmende Extremwetterereignisse und eingeschränkte Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe”, hieß es. “Wir brauchen dringend eine Zukunftsstrategie für den Gartenbau, die Klimaanpassung, Risikomanagement und Forschung gezielt stärkt”, forderte Verbandspräsidentin Petra Bentkämper.
Als besonders alarmierend bezeichneten die Landfrauen einen niedrigen Selbstversorgungsgrad bei Obst und Gemüse. “Während viele beliebte Produkte wie Tomaten oder Bananen importiert werden, ist die Nachfrage nach regionalen Kulturen wie Äpfeln oder Weißkohl vergleichsweise gering.”
Der Deutsche Landfrauenverband ist nach eigenen Angaben bundesweit der größte Verband für Frauen, die auf dem Land leben, und deren Familien. Ziel sei es, Lebensqualität, Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern. Der Verband vertritt demnach die Interessen von 450.000 Frauen in ländlichen Regionen und die berufsständischen Interessen der in der Agrarwirtschaft tätigen Frauen und ihrer Familien.