Das Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kultur widmet der Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin Johanna Hofmann-Stirnemann zu ihrem 125. Geburtstag eine eigene Kabinettschau. Von Sonnabend (12. Oktober) an gewähre die Ausstellung im Prinzenpalais Einblicke in ihr Leben und Wirken, teilte das Museum mit. An diesem Tag jährt sich ihr Geburtstag zum 125. Mal. Die Ausstellung läuft bis zum 23. Februar 2025.
Hofmann-Stirnemann (1899-1996) sei eine der ersten Museumsdirektorinnen Deutschlands gewesen, hieß es. Sie habe zu ihrer Zeit das Bild der „Neuen Frau“ vertreten und sich dafür eingesetzt, weibliche Positionen in Kunst und Design sichtbar zu machen. Die Kabinettschau zeige Künstlerinnen, deren Werke die Kunsthistorikerin immer wieder beschäftigt hätten. In seinem eigenen Haus hat das Museum inzwischen auch eine „Hanna Stirnemann Lounge“ eingerichtet, einen Aufenthalts- und Projektraum im Erdgeschoss des Oldenburger Schlosses.
Stirnemann war am Oldenburger Landesmuseum von 1927 bis 1929 als wissenschaftliche Hilfskraft tätig. 1930 habe sie als erste öffentliche bestellte Museumsdirektorin während der Weimarer Republik die Leitung des Stadtmuseums Jena sowie die Geschäftsführung des dortigen Kunstvereins übernommen. Damit sei sie zur Pionierin eines neuen Berufsbildes geworden.
Nachdem die Nationalsozialisten ihren Rücktritt erzwangen, habe sich Johanna Stirnemann, die stets Hanna genannt wurde, zunächst ins Private zurückgezogen, hieß es. Weil sie politisch „unbelastet“ war, wurde sie 1945 für kurze Zeit Bürgermeisterin des thüringischen Städtchens Hainichen. 1946 wurde sie Direktorin des Schlossmuseums Rudolstadt und Landesmuseumspflegerin von Thüringen. Im Jahr 1950 sei sie vor den Repressionen des DDR-Regimes nach West-Berlin geflohen, wo sie für den Werkbund gearbeitet habe.