Ziel ist Kostensenkung: Deshalb werden historische Buchbestände, theologische Literatur und etwa 1,5 Kilometer Akten aus der badischen Landeskirche in Karlsruhe nach Stuttgart umziehen.
Die Archive und Bibliotheken der württembergischen und der badischen Landeskirche fusionieren zum 1. Januar 2025. Vorausgegangen sei eine dreijährige Planung und Vorbereitung, teilten die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die Evangelische Landeskirche in Baden am Freitag mit.
Demnach wird ein Großteil der Medien und Bestände aus Baden im Frühjahr nach Stuttgart umziehen. Die Mitarbeitenden des badischen Archivs in Karlsruhe würden “künftig hauptsächlich in der Landeshauptstadt ihren Arbeitsplatz haben”, hieß es. Ziel sei es, durch die Fusion langfristig Kosten zu sparen. Der Umzug betrifft hauptsächlich historische Buchbestände sowie die theologische Literatur. In Karlsruhe wird demnach die Verwaltungsbibliothek verbleiben – das badische Archiv wird hingegen fast seinen gesamten Bestand nach Stuttgart verlagern.
Nur die bislang wenigen Pfarrarchive, die im Magazin des badischen Archivs lagern, blieben vor Ort in Karlsruhe. Der dann freie Platz biete die Möglichkeit, künftig weitere Pfarrarchive der badischen Landeskirche zentral zu lagern. Pfarrämter würden dadurch entlastet. “Und falls Akten aus Pfarrarchiven im Zuge der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt benötigt werden, sind sie zentral greifbar”, hieß es. Akten, die bald in Stuttgart lagern werden, könnten in Zukunft auch digital zur Verfügung gestellt werden.
“Voraussichtlich im kommenden April werden ein Teil des Bibliotheksguts und etwa 1,5 laufende Kilometer Akten aus dem Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe in die Magazine des Landeskirchlichen Archivs Stuttgart und der Evangelischen Hochschul- und Zentralbibliothek umziehen”, erläuterte Mareike Ritter. Die zuständige Abteilungsleiterin bei der badischen Landeskirche betonte, für Nutzer der badischen Bibliothek und des Archivs werde es keine Nachteile geben.