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Landeskirche spendet für Mütter und ihre Babys in Israel und Gaza

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) unterstützt die Hilfsorganisation Outbrave Relief mit 20.000 Euro. Die Organisation mit Sitz in Jerusalem und New York engagiere sich für vom Krieg betroffene traumatisierte Mütter nach der Geburt ihres Kindes in Israel und Gaza, teilte die EKKW am Donnerstag in Kassel mit. Die Organisation wolle mit ihren Projekten „die Empathie mit dem Leiden auf beiden Seiten zum Ausdruck bringen“, sagte Diethelm Meißner, Dezernent der EKKW für Diakonie und Ökumene. Das Geld für die Spende komme aus Kollekten der Kirche für die Opfer von Krieg und Katastrophen.

Jedes Baby verdiene einen sicheren Start ins Leben und jede Mutter nach der Entbindung den Zugang zu lebenswichtiger Versorgung, und zwar auf beiden Seiten der Grenze, heißt es in der Mitteilung. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel im Oktober 2023 lebten israelische Familien vor allem nahe der Grenze unter ständiger Bedrohung durch Raketen. „Traumatische Erlebnisse, unterbrochene Unterstützungssysteme und anhaltende Instabilität hinterlassen tiefe Spuren in den Familien“, schildert die Hilfsorganisation. Sie biete häusliche Wochenbettbetreuung durch israelische Hebammen an, die traumatisierte Mütter unterstützen.

Im Gaza-Streifen ist die Lage von Müttern und Neugeborenen den Angaben zufolge äußerst prekär. Mütter gebären in überfüllten Unterkünften oder unterversorgten Krankenhäusern. Hier helfe Outbrave Relief mit Baby-Betten und Versorgungsboxen, die durch eine internationale Partnerorganisation verteilt werden, die dort zwei Feldhospitäler unterhalte. Die Lebensumstände der hungernden Bevölkerung im Gaza-Streifen beschreibt die stellvertretende Direktorin von Outbrave Relief, Urte Leopold, als „apokalyptisch“.

Die Bischöfin der EKKW, Beate Hofmann, appelliert angesichts der katastrophalen Lage im Gaza-Streifen an Menschlichkeit und Barmherzigkeit bei den Verantwortlichen und mahnt, dem humanitären Völkerrecht gerecht zu werden. Notwendig seien „schnelle Hilfe gegen Hunger und Elend sowie aufmerksame Empathie für das Leid der Menschen“ im gesamten Nahen Osten. „Die Gewalt und die Blockade von humanitärer Hilfe müssen ein Ende haben“ und die „entführten israelischen Geiseln müssen freigelassen werden“, fordert die Bischöfin.