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Landesarmutskonferenz: Armut führt zu weiterem Erstarken der AfD

Die Landesarmutskonferenz (LAK) Niedersachsen warnt angesichts wachsender Armut vor deutlichen Zuwächsen der AfD bei der anstehenden Bundestagswahl. Stark gestiegene Kosten für Wohnen, Ernährung und andere Grundbedürfnisse stellten immer mehr Menschen vor existentielle Bedrohungen, teilte die LAK am Freitag in Hannover mit.

Die Armutskonferenz bezieht sich auf Ergebnisse einer am Freitag veröffentlichten Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Tafeln. Demnach sind 17,5 Millionen Menschen in Deutschland von Wohnarmut betroffen. Aufgrund steigender Lebensmittelpreise und wachsender Armut seien immer mehr Menschen auf die Tafeln angewiesen, hieß es. Diese müssten die Menge der ausgegebenen Lebensmittel reduzieren, hätten Wartelisten aufgestellt oder Aufnahmestopps eingeführt, weil sie nicht mehr genug Nachschub an Nahrungsmittel bekämen.

Die Angst vor Wohnungslosigkeit und Hunger „hat sich längst bis in die Mitte der Gesellschaft gefressen und vergiftet das gesellschaftliche Klima“, sagte LAK-Geschäftsführer Fabian Steenken. Die AfD erziele regelmäßig ihre besten Ergebnisse in sozialen Brennpunkten mit den höchsten Armutsquoten. „Wenn wir Armut nicht bekämpfen, verlieren wir auf Dauer unsere Demokratie.“