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Landesapothekerverband verwundert über Aussage des Bundespräsidenten

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) zeigt sich verwundert über eine Redepassage von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Beim Auftakt seiner Initiative für einen ersten deutschlandweiten Ehrentag am 23. Mai 2026 sagte er laut LAV-Mitteilung vom Freitag: „Da helfen junge Menschen Seniorinnen und Senioren bei WhatsApp und bei der Bestellung in der Online-Apotheke.“

Die LAV-Präsidentin Tatjana Zambo sieht darin „einen Schlag ins Gesicht“ für die von ihr vertretenen Apothekerinnen und Apotheker und deren Teams in den Vor-Ort-Apotheken. Während die Bundesregierung endlich die ortsnahen Apotheken stärken wolle, werde das hohe Lied auf Online-Apotheken gesungen. „Bei aller Hochachtung vor dem Amt und der Person unseres Bundespräsidenten: Hier kann ich nur feststellen, dass seine Redenschreiber sich mächtig vergriffen haben.“

Wer im Hinblick auf die Arzneimittelversorgung hilfsbedürftigen Menschen wirklich helfen möchte, sei in der Vor-Ort-Apotheke immer willkommen und werde unterstützt. „Mit den in unseren Verbänden eingesetzten Patientenbeauftragten halten wir stetigen Kontakt zu den ehrenamtlichen Selbsthilfeorganisationen. Ehrenamt und ortsnahe Apotheke gehen gut zusammen. Ein ernst gemeintes soziales Engagement von Online-Apotheken hingegen ist mir noch nicht untergekommen.“ (1210/23.05.2025)