BERLIN – Die Diakonie Deutschland hat die Lage der Flüchtlinge in Griechenland scharf kritisiert. Wie Unterstützer der Menschen in den sogenannten Hotspots auf den griechischen Inseln in Berlin berichteten, sind die Auffanglager überfüllt und genügen kaum menschenrechtlich gebotenen Mindeststandards. Ankommende Flüchtlinge müssten in Zelten schlafen oder auf der Straße, die psychischen Belastungen seien enorm hoch und Kinder akut gefährdet, Opfer sexueller Gewalt zu werden.
Helfer der Initiative „Refugee Law Clinics Abroad“, die von der Diakonie unterstützt wird, sind derzeit auf der Insel Chios tätig. Der Hotspot ist für rund 1100 Flüchtlinge ausgelegt. Derzeit leben den Angaben nach mindestens 2 000 Menschen in dem Lager. Die Juristen informieren die Flüchtlinge über die Verfahren und ihre rechtliche Situation.
Die Expertin für europäische Migrationspolitik der Diakonie, Katharina Stamm, warf der EU eine Mitverantwortung für die Zustände vor. „Die abschreckenden Aufnahmebedingungen sollen davon abhalten, nach Europa zu kommen“, sagte Stamm. Staaten wie Griechenland und Italien würden mit der Flüchtlingsaufnahme nach wie vor allein gelassen. epd
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Lager überfüllt
Diakonie kritisiert Situation in Griechenland und appelliert an die EU