Jemen: Hilfswerke befürchten Hungertod von Millionen
Genf – Hilfswerke und die Vereinten Nationen haben vor einer Hungersnot mit Millionen Opfern im Jemen gewarnt. Die Schließung aller Land-, See- und Luftwege durch Saudi-Arabien und seine Verbündeten schneide die notleidenden Menschen von neuen Hilfslieferungen ab, erklärten sie in Genf. Der UN-Sicherheitsrat in New York verlangte von Saudi-Arabien ein Ende der Blockade. Oxfam erklärte, der Jemen sei Schauplatz der momentan größten humanitären Krise weltweit. Rund 20 Millionen der 27 Millionen Menschen in dem Bürgerkriegsland seien dringend auf Hilfslieferungen angewiesen. Etwa sieben Millionen seien akut vom Hungertod bedroht.epd/UK
Friedensbeauftragter warnt vor Militarisierung der EU
Brüssel – Der ekd-Friedensbeauftragte Renke Brahms hat erneut vor einer zunehmenden Militarisierung der EU gewarnt. Sie solle besser der zivilen Konfliktbearbeitung Vorrang einräumen, orientiert an der Vorbeugung einer Eskalation der Gewalt und der Beseitigung von Konfliktursachen, sagte Brahms zu der von 23 EU-Staaten angestrebten und in Brüssel im Grundsatz vereinbarten Verteidigungsunion. epd/UK
Stimmen aus den Kirchen zum Urteil zur Intersexualität
BERLIN/BONN – Der evangelische Theologe und Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, hat in Berlin vor gesetzlichen Schnellschüssen als Reaktion auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Intersexualität gewarnt. Das Karlsruher Urteil müsse vielmehr „der Anfang einer gesellschaftlichen Debatte über geschlechtliche Identität sein“, sagte Dabrock. Dabei gelte es, die Aufforderung des Gerichtes zur Gleichbehandlung so umzusetzen, „dass sie nicht in Gleichmacherei endet, sondern einer echten rechtlichen und kulturellen Anerkennung von Vielfalt dient“, sagte Dabrock. Als „nachvollziehbar“ wertete die katholische Deutsche Bischofskonferenz den Richterspruch. Sprecher Matthias Kopp sagte: „Wenn bei einem Menschen eine eindeutige Zuordnung zu der binären Einteilung als Frau oder Mann nicht möglich ist, darf er nicht durch rechtliche Vorschriften oder gesellschaftliche Gewohnheiten dazu gezwungen werden, sich entgegen seinen eigenen Empfindungen einem Geschlecht zuzuordnen, das nicht zu ihm passt.“ epd/KNA/UK
Bundesweit erste evangelische Frauenbeauftragte gestorben
Braunschweig – Die bundesweit erste Frauenbeauftragte einer evangelischen Landeskirche, Anne Edeling-Unger, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Mit ihrer Ernennung zur ehrenamtlichen Frauenbeauftragten übernahm die braunschweigische Landeskirche 1987 eine Vorreiterrolle.Edeling-Unger habe dafür gesorgt, „dass die Gleichstellung von Mann und Frau ein starkes Thema in der Kirche wurde“, erklärte der Sprecher der Landeskirche, Michael Strauß. Erste hauptamtliche Frauenbeauftragte war ab 1992 Ulrike Block-von Schwartz.epd
EU- und Religionsvertreter diskutieren Europas Zukunft
Brüssel – Beim Gespräch in Brüssel über die Zukunft Europas zwischen EU-Spitzenpolitikern und führenden Religionsvertretern hat die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, eine stärkere Beteiligung der Kirchen an der Debatte zugesichert. Sie stünden zudem in der Verantwortung, auch untereinander über ihre Haltung zu Europa zu reden und über auch in den Kirchen spürbare „Gräben und Spannungen, die derzeit etwa in der Flüchtlingsfrage durch die EU gehen“ , betonte die Präses.epd/UK