EKD würdigt verstorbenen CDU-Politiker Heiner Geißler
Hannover – Die EKD hat den mit 87 Jahren gestorbenen früheren CDU-Generalsekretär Heiner Geißler gewürdigt als Christen, der engagiert für seine Glaubensüberzeugungen gestritten habe. „Die Überwindung der Kirchenspaltung war ihm dabei ein besonderes Herzensanliegen. Mit seiner zugespitzten Kritik hat Heiner Geißler viele Diskussionen weiter vorangebracht“, sagte die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, auf UK-Anfrage. Geißler bezog sich in seiner politischen Karriere immer wieder auf die christliche Soziallehre als Koordinatensystem. Von den christlichen Kirchen forderte der Katholik mehr soziales und politisches Engagement und rief zur Überwindung der Kirchenspaltung auf. UK
Jugendorganisationen legen Sozialwort zur Armut vor
Hannover – Die kirchlichen Jugendverbände in Deutschland haben zum Kampf gegen die Armut ein bedingungsloses Grundeinkommen für Kinder und Jugendliche gefordert. Dieses müsse unabhängig vom Einkommen der Familie sein, heißt es in einem gemeinsamen Sozialwort von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zur sozialen Lage in Deutschland und in der Welt. Jedes Kind und jeder Jugendliche habe einen Anspruch auf die gleiche finanzielle Unterstützung, hieß es. epd
Schärfere Maßnahmen gegen Wohnungsnot gefordert
Berlin – Katholische Verbände fordern stärkere Maßnahmen gegen Wohnungsnot in Deutschland. In ihren „Zehn Geboten gegen Wohnungslosigkeit“ erwartet die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe von der nächsten Bundesregierung, das wachsende Problem zur Chefsache zu machen. Der Sozialdienst katholischer Frauen wies in Dortmund darauf hin, dass vermehrt Frauen betroffen seien. Eine Prognose der freien Wohlfahrtsverbände geht 2018 von rund 160 000 obdachlosen Frauen in Deutschland aus. KNA/UK
Jubiläumsfestakt und Projekt gegen Antisemitismus
Frankfurt a.M. – Mit einem Festakt hat die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) in Frankfurt am Main ihr 100. Jubiläum gefeiert. „Wir brauchen erneut eine Erneuerung der ZWST“, sagte Pinchas Goldschmidt, Oberrabiner von Moskau und Vorsitzender der Europäischen Rabbinerkonferenz, angesichts eines wachsenden Antisemitismus. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, der in diesem Schuljahr bundesweit das Schulprojekt „Likrat – Jugend und Dialog“ zum Abbau antisemitischer Vorurteile startet, forderte einen Bundesbeauftragten für Antisemitismus. epd/UK
Kirchen kritisieren Diskussion über Flüchtlingsverteilung
Hannover/Köln – Kirchenvertreter haben die Debatte über eine europäische Flüchtlingsverteilung kritisiert. EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann forderte die Parteien auf, Flüchtlinge aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Es sei „abstoßend“, sich darin zu überbieten, wie Flüchtlinge wieder in Kriegsgebiete zurückzuschicken seien, schrieb sie in einer „Bild am Sonntag“-Kolumne. Der rheinische Präses Manfred Rekowski sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, eine „Politik der Abschottung und Ausgrenzung ist weder aus humanitärer noch aus menschenrechtlicher oder politischer Sicht eine Lösung“. Zuvor hatte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki das Abkommen mit der Türkei als „Schande für Europa“ kritisiert. epd/KNA/UK