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Kurschus würdigt Jerusalemer Erlöserkirche zum 125-jährigen Bestehen

In einem festlichen Gottesdienst zum 125-jährigen Bestehen der Erlöserkirche in Jerusalem hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, die verbindende Bedeutung der Kirche gewürdigt. Die Erlöserkirche befinde sich an einem einzigartigen in der Altstadt Jerusalems, wo christliches, muslimisches, jüdisches und armenisches Viertel zusammenkommen, sagte Kurschus in ihrer Predigt zum Erntedankfest am Sonntag.

„Diese Kirche bietet Räume, wo Menschen unterschiedlicher Gruppen, auch Menschen unterschiedlicher Konfliktparteien einander begegnen“, fügte die Theologin, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist, hinzu. Oft biete die Erlöserkirche einen dritten Raum, wo Menschen aufeinandertreffen, die sonst nicht zueinander kommen könnten. „Hier wird Glaube gelebt, und dabei bleiben – wie kann es anders sein – auch die politischen Konflikte nicht außen vor, sie fließen ein in jede Diskussion, sie werden ins Gebet genommen und Gott ans Herz gelegt.“

Eine Delegation des Rates der EKD ist seit dem 27. September unter der Leitung der Ratsvorsitzenden zu Besuch im Heiligen Land. Die Reise steht unter dem Titel „Evangelisch in Jerusalem“. Sie markiert gleichzeitig den Start der Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum der Erlöserkirche.

Die Erlöserkirche wurde in den Jahren von 1893 bis 1898 nach Plänen des Architekten Friedrich Adler errichtet. Am Reformationstag des Jahres 1898 wurde sie im Beisein des deutschen Kaisers Wilhelm II. und seiner Frau Kaiserin Auguste Viktoria eingeweiht.