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Kuper plädiert für mehr Friedensmärsche und Mahnwachen für Israel

Der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags, André Kuper (CDU), hat zu mehr Mahnwachen vor Synagogen und Friedensmärschen aufgerufen. Der aktuell weltweit präsente Antisemitismus bereite ihm „große Sorgen“, sagte der Landtagspräsident am Dienstagabend auf einem Festakt der Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Düsseldorf zu deren 40. Jubiläum und dem 75-jährigen Bestehen des Staates Israel. Mahnwachen vor Synagogen, Friedensmärsche und Demonstrationen in Solidarität mit jüdischen Menschen seien „wichtige Signale, von denen wir mehr brauchen“, betonte Kuper. Man dürfe „die Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten nie verlieren“.

Der Vorsitzende der Gesellschaft, der frühere Düsseldorfer Generalstaatsanwalt Emil Brachthäuser, erinnerte an die Gründung der DIG in Düsseldorf am 14. März 1983. Er bezeichnete den Antisemitismus und den Hass auf Juden angesichts des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober als „furchteinflössend und verstörend.“

Die Beigeordnete der Stadt Düsseldorf für Kultur und Integration, Miriam Koch, betonte, die Stadtgesellschaft sei dafür verantwortlich, die Erinnerungskultur an den Holocaust hochzuhalten und gegen jede Form von Antisemitismus Stellung zu beziehen.

Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, sagte, die Deutsch-Israelische Gesellschaft habe in ihrer 40-jährigen Geschichte „unerschütterliche Treue zu Israel und den jüdischen Mitbürgern“ gezeigt. Israel habe nach dem Terroranschlag mit rund 1.200 Toten und der anhaltenden Geiselnahme „die Pflicht, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen und Gegner zu bekämpfen“, erklärte Horowitz. Auch er sprach von einer „besorgniserregenden Zunahme des Antisemitismus.“

Der evangelische Vorsitzende der Düsseldorfer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Pfarrer Martin Fricke, erklärte, die Deutschen müssten „immer leidenschaftliches Interesse“ am Wohlergehen Israels haben. Dies dürfe auch ein zuweilen kritisches Interesse sein, stets aber auch ein „Interesse als Freund.“ Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, konnte wegen Problemen mit der Bahn nicht an der Feier teilnehmen.