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Künstler mit Behinderung gestalten Kreuzweg in Hildesheim

Eine neue Perspektive auf eine alte Geschichte: Künstler mit Behinderung haben Bilder des Kreuzwegs Jesu für eine Hildesheimer Kirche geschaffen. Die Erfahrung von Leid können viele von ihnen teilen.

Künstler mit Behinderung haben einen neuen Kreuzweg für eine Kirche in Hildesheim gestaltet. Die ersten 8 von insgesamt 14 Stationen sind ab Freitag probeweise in der katholischen Sankt-Godehard-Basilika zu sehen. Künstler des Ateliers Wilderers der evangelischen Diakonie Himmelsthür haben seit Herbst 2022 an den Acryl-Bildern gearbeitet, wie die Leiterin des Ateliers, Almut Heimann, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Beim Kreuzweg gehe es um Leid, Ausgrenzung und Unterdrückung. “Jeder unserer Künstler kennt diese Phänomene irgendwie aus seinem Leben.”

Mit einem Kreuzweg erinnern viele Kirchengemeinden in der Fastenzeit und besonders am Karfreitag an den Tod Jesu am Kreuz. In nahezu jeder katholischen Kirche gibt es 14 bildliche Darstellungen, die seinen Leidensweg zeigen – von der Verurteilung bis zur Grablege.

In der Godehard-Basilika soll der bunte und modern anmutende Bilderzyklus zunächst während der Fastenzeit zu sehen sein. Die mächtige katholische Kirche stammt aus der Zeit der Romanik. Auf Stimmzetteln können die Gemeindemitglieder entscheiden, ob die Neuinterpretationen dauerhaft hängen bleiben und die alten Darstellungen ersetzen sollen.