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Künstler Gunter Demnig mit Karl-Küpper-Preis ausgezeichnet

Ein Preis für Zivilcourage: Gunter Demnig, der Erfinder der Stolpersteine, hat den Karl-Küpper-Preis 2024 erhalten. Die Auszeichnung erinnert an den Mut eines Karnevalisten.

Der Künstler und Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig (77) ist am Freitag mit dem Karl-Küpper-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ehre sein herausragendes Engagement und seine Zivilcourage für eine vielfältige Stadtgesellschaft, erklärte die Stadt Köln zur Begründung. Zudem würdige der Preis seinen steten Einsatz, mit den sogenannten Stolpersteinen die Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten.

Demnig hatte die erste Gedenktafel aus Messing 1992 vor dem Kölner Rathaus verlegt. Die Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Im vergangenen Jahr verlegte Demnig in Nürnberg den 100.000. Stolperstein. Diese Steine erinnern in 1.200 deutschen Kommunen und weiteren 30 Ländern an NS-Opfer vor deren früherem Wohn- oder Wirkungsort: Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, an Menschen mit Behinderung und politisch oder religiös Verfolgte.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärte bei der Preisübergabe, die Geschichte der Stolpersteine sei auf das Engste mit Köln verbunden. “Demnigs Idee, uns mitten im Alltag an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und ihrer zu gedenken, bleibt richtig und ist genial. Auf diese Weise bleiben sie unter uns, behalten ihre Individualität und gehören weiterhin zu unserer Gesellschaft.”

Der Preis war vor vier Jahren zum 50. Todestag des Karnevalisten Karl Küpper im Gedenken an sein couragiertes Engagement gegen den Nationalsozialismus ins Leben gerufen worden.