Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat eine Veranstaltung des Berliner Forums der Religionen mit dem Titel „Decolonizing Christmas“ scharf kritisiert. „Weihnachten ist das Fest der Liebe und eines unserer höchsten christlichen Feste“, erklärte Wegner am Mittwochabend auf der Plattform X: „Veranstaltungen wie ‘Decolonizing Christmas’ braucht niemand – schon gar nicht, wenn sie aus Steuermitteln finanziert werden. Ich erwarte Aufklärung durch die zuständige Senatsverwaltung.“
Über die von der Senatskulturverwaltung geförderte Veranstaltung in der baptistischen Charlottenburger Friedenskirche hatten zuerst die „Welt“ und „Welt TV“ berichtet. In dem Beitrag kritisiert die Rechtsanwältin und Gründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, Seyran Ates, die Veranstaltung als „absurden Angriff auf christliche Traditionen“. Es gehe darum, das Christentum zu „deinstallieren“ und Weihnachten abzuschaffen. „Anders kann ich es nicht bezeichnen“, so Ates.
Das Berliner Forum der Religionen wies die Vorwürfe zurück und sprach in einer Stellungnahme von einer verzerrenden und verkürzten Berichterstattung. Der zitierte Satz, Weihnachten solle „abgeschafft“ werden, sei in der Veranstaltung niemals gefallen. Die Veranstaltungen des Forums seien getragen vom Geist des Dialogs, des Respekts und der gegenseitigen Wertschätzung.
Eine Nachfolgeveranstaltung am 15. Dezember wurde abgesagt, wegen E-Mails mit „diffamierendem und aggressivem Wortlaut“ und Bedrohungen der muslimischen Referierenden, so das Forum.